Leitartikel

Robert Habeck und seine Idee vom dienend führenden Deutschland

(c) APA/HBF/CARINA KARLOVITS (CARINA KARLOVITS)
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Das mächtigste Land der EU soll in der Krise voranschreiten. Selbst wenn die alten Ängste auf dem Kontinent verflogen sind, ist das leichter gesagt als getan.

Es wäre nicht Robert Habeck, der Schriftsteller, würde er nicht versuchen, sich mit seiner Sprache ins Gedächtnis zu prägen. „Es gibt eine Notwendigkeit, dass Deutschland sich europäisch engagiert und dienend führt“, sagte er der „Presse“ in einem Gespräch in Wien. Das mächtigste und bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union solle sein Gewicht in den Dienst der Gemeinschaft stellen. „Natürlich funktioniert Europa nicht, wenn sich Deutschland als größtes Mitgliedsland sich aus allem raushält“, so der Vizekanzler.

Deutschland, dienend führend. Das ist ein spannender Versuch, frische Worte in eine sehr alte und vielschichtige Debatte zu bringen. Über viele Jahrzehnte der Geschichte stellten sich Europäer auf dem Kontinent weniger die Frage, was sie von Deutschland zu erwarten, sondern eher, was sie zu befürchten hatten. Der deutsche Drang nach Weltgeltung manifestierte sich in den Vernichtungsfeldzügen der Nazi-Zeit – nach der das Wort Führer als Selbstbezeichnung der deutschen Elite unmöglich wurde.

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