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Telekom Austria steigert Gewinn

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Das Unternehmen weist einen Gewinn von 300 Mio. Euro aus. Die Aktie legte daraufhin zu.

Das größte heimische Telekomunternehmen, die A1 Telekom Austria, hat ein starkes erstes Halbjahr 2022 hinter sich. Aus dem veröffentlichten Halbjahresbericht geht hervor, dass der Gewinn während der ersten sechs Monate auf fast 300 Millionen Euro angestiegen ist. Das ist um ein Viertel mehr als im Vorjahresvergleich.

Dabei sorgte vor allem das zweite Quartal für einen höheren Gewinnanstieg, und in allen Märkten – der in Osteuropa stark aktiven Gruppe – seien die Erlöse aus Dienstleistungen gestiegen.

Besonders gut lief das Mobilfunkgeschäft, das um acht Prozent mehr Erlöse erbrachte. Unter anderem half das Anspringen der Reisetätigkeit und der damit verbundenen Roaming-Einnahmen, vor allem in Österreich und Kroatien.

Konkret aufgeschlüsselt hat die Telekom Austria den Umsatz um 3,2 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro gesteigert, der Gewinn legte um etwa 27 Prozent auf 297,7 Mio. Euro zu. In Österreich selbst stieg der Umsatz auf 1,34 Milliarden Euro, das bedeutet eine Zunahme von 1,2 Prozent. Zudem stiegen in Österreich noch die Mobilfunkerlöse um fast sechs Prozent an, auf insgesamt 504 Millionen Euro. Die Festnetzerlöse hingegen sanken um 1,1 Prozent auf 687 Millionen Euro.

Indexierung mit Anpassungen

Aber auch die Indexierung der Tarife in einer Reihe von Märkten beziehungsweise die rechtzeitige Inflationsanpassung unterstützten das gute Geschäftsergebnis.

Die genannte Indexierung wird in Zukunft wohl noch weiter ansteigen, zuletzt hatte die Arbeiterkammer vor einer Teuerung bei Gebühren von Mobilfunkbetreibern gewarnt. Denn aufgrund der Wertsicherungs- und Indexanpassungsklauseln in Handyverträgen seien Steigerungen bei Grundgebühren und Servicegebühren durchaus möglich.

Wegen der bisher geringen Inflation sei das in den vergangenen Jahren kein Thema gewesen, aber aufgrund der nun rasant steigenden Preise dürften die Anbieter ihre Gebühren 2023 deutlich nach oben schrauben, so die Arbeiterkammer.

Investitionen steigen an

Dennoch sind die Aussichten für das restliche Geschäftsjahr 2022 durchaus positiv: Der getroffene Ausblick mit einem Umsatzwachstum von drei Prozent wurde noch einmal bestätigt. Ein Bereich, der nicht mehr ganz so viel Wachstum verspricht, ist das Festnetz: Dort stieg der Umsatz dennoch um 1,5 Prozent. Als Manko, vor allem aufgrund des bevorstehenden „Kostendrucks“, sieht das Unternehmen die „Störungen auf dem Energiesektor“. Wie sich das Jahr weiterentwickelt, hängt aber auch an der noch nicht wirklich absehbaren Entwicklung des belarussischen Rubels. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich die anhaltenden Probleme mit den Lieferketten auf die Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten auswirken.

Die Investitionen, die getätigt werden, dürften heuer im Jahresvergleich um rund 15 Prozent zulegen. Das liegt laut Telekom hauptsächlich an höheren Investitionen in Österreich in den Glasfaserausbau und „in geringem Ausmaß“ an höheren IT-Investitionen und dem 5-G-Roll-out.

An der Börse wurden diese Nachrichten wohlwollend aufgenommen, der Kurs der Telekom Austria stieg an. Die Papiere, die an der Wiener Börse notiert sind, legten zeitweise um fast ein Prozent zu und landeten bei rund 6,10 Euro.

Interesse an Infrastruktur

Neuigkeiten gibt es unterdessen vom spanischen Telekommunikationsdienstleister Cellnex. Ursprünglich plante die Firma, einen Anteil an der Funkturmtochter der Deutschen Telekom zu übernehmen. Diese Tochterfirma betreibt die Telekom-Infrastruktur in Deutschland und Österreich.

Nun teilte Cellnex jedoch mit, dass sie offiziell aus dem Bieterwettstreit aussteigen. Gründe für den Rückzug wurden vorerst keine bekannt.

Cellnex waren nicht die Einzigen, die an der Telekom-Tochter interessiert waren, Insidern zufolge hatte auch ein vom US-amerikanischen Finanzinvestor KKR angeführtes Konsortium die Fühler ausgestreckt. Die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) zählt inzwischen fast 41.000 Standorte und hat im vergangenen Jahr ihren vergleichbaren Umsatz um rund fünf Prozent auf 1,1 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis (Ebitda AL) um 6,3 Prozent auf 600 Millionen Euro erhöht.

Die Telekom-Aktie, die wiederum im Xetra-Handel notiert ist, verlor daraufhin zeitweise rund 0,8 Prozent.

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