Mehr als Corona fürchtet der Präsident einen Handschlag mit dem saudischen Kronprinzen. An jovialen und symbolischen Gesten in Israel fehlt es aber nicht.
Israels Staats- und Regierungsspitze stand aufgefädelt für den Empfang des US-Präsidenten auf dem roten Teppich auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv. Es war eine exklusive Angelegenheit, das Protokoll strikt: Nicht einmal Verteidigungsminister Benny Gantz, der später noch eine Rolle spielen sollte, zählte zum Empfangskomitee. Joe Biden, mit seiner obligaten Ray-Ban-Pilotenbrille zum Schutz gegen die grelle Nachmittagssonne auf der Nase, bedachte Präsident Jitzhak Herzog, Premier Jair Lapid und Vizepremier Naftali Bennett zur Begrüßung mit einem Fistbump – und nicht mit dem zuletzt wieder üblichen Handschlag.
Vor der ersten Nahost-Reise seit Bidens Amtsantritt vor eineinhalb Jahren ging im Weißen Haus die Angst vor einer Corona-Infektion um. Beinahe mehr noch fürchtet die US-Regierung indes symbolische Bilder von einem Handshake mit Mohammed bin Salman (MbS). Der US-Präsident wird den wegen des Mordkomplotts gegen den Publizisten Jamal Khashoggi verfemten saudischen Kronprinzen am Wochenende bei der Konferenz der Golfstaaten in Dschidda treffen.