Kino

Eine Wrestlerin nimmt's mit Gérard Depardieu auf

Polyfilm
  • Drucken

Russland hin oder her, Depardieu bleibt Frankreichs beliebtester Kinostar - und spielt in seinem neuen Film fast sich selbst.

Wer ist die beliebteste Persönlichkeit Frankreichs? Gerade sind die Ergebnisse der jährlichen Umfrage des französischen Wochenmagazins „L'Hebdo du Mardi“ veröffentlicht worden – und an erster Stelle steht, wieder einmal: Gérard Depardieu. Der in jeder Hinsicht kolossale, unverwechselbare, mittlerweile 74-jährige Depardieu, berühmt als Cyrano de Bergerac, als Asterix, aus unzähligen Komödien und grandiosen Dramen wie „Die letzte Metro“. Nur der Komiker Louis de Funés hat unter seinen Landsleuten noch mehr Publikum in die Kinos gelockt.

Man könnte meinen, die Franzosen hätten ihm nachgetragen, dass er schon vor einem Jahrzehnt Russland zu seiner neuen Wahlheimat gemacht hat, weil ihm in Frankreich die Steuern zu hoch waren. Dass er seit 2013 die dortige Staatsbürgerschaft hat und vom Kreml hofiert wurde. Oder aber, er sei heuer deswegen so beliebt, weil er sich nach dem Beginn von Putins Krieg gegen den „Brudermord“ und die „wahnsinnigen Entgleisungen“ der russischen Führung ausgesprochen hat (er hat nun die Staatsbürgerschaft von Dubai in Aussicht). Aber weit gefehlt: Weder seine in den Medien hart kritisierte Frankreich-Flucht noch ein gerichtlich immer noch anhängiger Vergewaltigungsvorwurf haben seiner Popularität in der Bevölkerung geschadet. Sogar zum Helden einer Graphic Novel („Gérard. Fünf Jahre am Rockzipfel von Depardieu“) ist er geworden. Sie lässt einen am Alltag, an den Eigenheiten und Eskapaden – inklusive etlicher Unfälle mit Motorrad und Scooter – dieses maßlosen Genussmenschen teilnehmen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.