Forschungsfrage

Warum schrumpeln nasse Finger und Zehen?

Wasserratten wissen, wie es ist, wenn die Haut Falten wirft. Die Erforschung gibt Aufschluss über Elektrolyt-Haushalt, Nerven und Hautzustand.

Mit dem Sommerwetter und dem Baden in kühlen Gewässern treten sie wieder in Erscheinung: die „schrumpeligen“ Finger oder Zehen. Wer sich nach den Ursachen fragt, bekommt die Antwort von Matthias Schmuth, Leiter der Uni-Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Med-Uni Innsbruck: „Wenn man Zehen und Finger ins Wasser hält, kommt es dort zu einer Verschiebung der Elektrolyte, das heißt der Konzentration von verschiedenen Salzen“, sagt er. „Sie verändert die Nervenfunktion und aktiviert den Sympathikus, der zum vegetativen Nervensystem gehört. Er bewirkt, dass sich das Volumen des Hautuntergewebes zusammenzieht. Dadurch wird die obere Haut etwas zu groß und wirft Falten, wie bei zu großer Kleidung.“ Wenn die Haut wieder trocknet, bildet sich diese Reaktion zurück. Die Haut glättet sich.

Bei warmem Wasser schrumpelt die Haut stärker als bei kaltem. Der Schrumpeleffekt erscheint rascher in Salzwasser. Laut Schmuth wurde heuer im März in den USA nachgewiesen, dass die Fingerkuppenhaut älterer Menschen weniger zum Schrumpeln neigt als die jüngerer. Geschlecht und sportliche Aktivität wirken sich offenbar darauf nicht aus. „Doch die Haut von Menschen mit Lungen-, Herz- und Kreislauferkrankungen zeigt die Fältelungen seltener. Diese Art von Falten sind somit im weiteren Sinne ein gewisses Zeichen von Jugend und Vitalität“, erklärt Schmuth.

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