Etliche politische Parteien liebäugeln mit einem Markteingriff, um die Belastung für die Österreicher zu dämpfen. In Europa gibt es bereits einige Vorbilder für einen solchen Strompreisdeckel.
Wien. Auch wenn zuletzt die Voraussetzungen für eine bessere Gasversorgung getroffen wurden: Der nächste Winter wird teuer. Nicht nur die Gaspreise steigen, auch die Stromrechnungen für Haushalte werden im Schnitt um 60 Prozent über dem Niveau von 2019 liegen. Etliche politische Parteien liebäugeln mit einem Markteingriff, um die Belastung für die Österreicher zu dämpfen. Spätestens seit auch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die SPÖ-Forderung nach einem Strompreisdeckel unterstützt hat, ist Bewegung in die Sache gekommen. Aber was bringt eine Preisobergrenze für Strom und was kostet sie?
In Europa gibt es bereits einige Vorbilder: Spanien und Frankreich haben als erste den Preis für Gas gedeckelt, das zur Stromerzeugung verwendet wird. Der Preisdeckel wirkt, aber er ist teuer und in Österreich nicht ohne weiteres kopierbar, sagt Florian Haslauer, Gründer der Energiemanagementberatung e-venture. 6,3 Milliarden Euro musste alleine Madrid den Kraftwerksbetreibern als Kompensation bezahlen. In Österreich würden rund 300 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen pro Jahr fällig, zudem entgingen dem Finanzminister 135 Millionen Euro an Umsatzsteuer.