Die Welt bis gestern

Henry Kissinger: Bilanz eines eiskalten Strategen

Henry Kissinger hat mit 99 ein Monumentalwerk vorgelegt: Die Porträts von großen Staatsführern sollen als strategischer Kompass für die Geopolitik gelesen werden.

Wenn das nicht das Buch der Stunde ist! Gute politische Entscheidungsträger müssen Ziele kommunizieren, Zweifel beschwichtigen, Unterstützung mobilisieren, Strategien festlegen. Dann gewinnen sie das Vertrauen der Menschen, dann können sie sie auch zu etwas bewegen, was bisher noch nicht vorstellbar gewesen ist. Sie müssen imstande sein, ihre Gesellschaften im Bedarfsfall auch an die Grenzen des Möglichen zu führen. Bloßes Management des Status quo wäre in der Krise der gefährlichste Kurs überhaupt.

Gleich bei den ersten Sätzen von Henry Kissingers neuem Buch über die „Staatskunst“ wird dem Leser bewusst, wie wichtig die großen staatsmännischen Führungspersönlichkeiten in der „Zeitenwende“ wären und wie sehr sie uns abgehen. Die Frage, ob große Einzelpersönlichkeiten eine Rolle in der Geschichte spielen, stellt sich gar nicht, ein Zeitgenosse von Julius Caesar oder Mohammed, Luther oder Gandhi, Churchill oder Franklin D. Roosevelt wäre gar nicht auf die Idee gekommen, das zu hinterfragen.

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