Interview

Bank-of-America-Experte Hauner: „Um Haaresbreite“ vor nächstem Ölschock

Rohöl konnte bald empfindlich teurer werden. Nicht nur russisches Öl fehlt am Weltmarkt, auch im Irak und in Libyen gibt es Probleme bei der Förderung.
Rohöl konnte bald empfindlich teurer werden. Nicht nur russisches Öl fehlt am Weltmarkt, auch im Irak und in Libyen gibt es Probleme bei der Förderung. VCG via Getty Images
  • Drucken

Bank-of-America-Experte Hauner fürchtet einen Ölpreis von 140 Dollar. Die Abhängigkeit der Schwellenländer von Großmächten sei hoch wie im Kalten Krieg.

Die Presse: Sri Lanka versinkt im Chaos, der Staat ist de facto bankrott. Und einige Schwellenländer sind an der Kippe zum Zahlungsausfall. Was braut sich da gerade zusammen?

David Hauner: Es ist tatsächlich eine große Krise. Auslöser sind natürlich in erster Linie die hohen Energiepreise. Die schwachen Währungen in diesen Ländern verschärfen die Situation zusätzlich, weil Importe für sie noch teurer werden. Die hohen Öl- und Gaspreise sind natürlich vor allem dem Krieg in der Ukraine geschuldet, aber nicht nur. Es wurde in den vergangenen Jahren auch sehr wenig in die Öl- und Gasförderung investiert. Es gibt auf der ganzen Welt keine Überschusskapazitäten. Und es gibt ja nicht nur weniger Öl aus Russland. Auch im Irak und in Libyen gibt es massive Probleme bei der Ölproduktion.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Eine Mülltonne brennt vor einer Sperre der Bereitschaftspolizei nach einer Protestkundgebung anlässlich der inoffiziellen Feier des Tages der Staatlichkeit in Niksic, Montenegro, am 13. Juli 2022.
Analyse

Wie die Krise Südosteuropa unter Druck bringt

Die Folgen des Ukraine-Kriegs, Proteste gegen Preis- und Steuererhöhungen und taumelnde Regierungen setzen Südosteuropa zu. Immer mehr Junge wollen weg.
China baute auch die Eisenbahnlinie zwischen Lagos und Ibadan in Nigeria.
Gläubiger

China, der mächtige Kreditgeber in der Krise

Peking vergibt zwar immer mehr Kredite, ist aber nicht Hauptproblem für Schulden im globalen Süden.
Pakistan

Die Atommacht, die beim Teekonsum sparen will

Die neue Regierung versucht, mit hartem Sparkurs den Währungsfonds zur Auszahlung der Kredittranchen zu bewegen.
Analyse

Warum Sri Lanka nicht zur Ruhe kommt

Der Präsident ist geflohen, der Ex-Premier übernahm sein Amt – und verhängte gleich den Notstand: Die Proteste gehen weiter und ein globaler Dominoeffekt wird befürchtet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.