Interview

Markus Hinterhäuser: „Auch Verstörung gehört zu unseren Aufgaben“

„Sie müssen die Zwischentöne malen“: Festspielintendant Markus Hinterhäuser plädiert für einen „zivilisatorischen Ton“.
„Sie müssen die Zwischentöne malen“: Festspielintendant Markus Hinterhäuser plädiert für einen „zivilisatorischen Ton“.Franz Neumayr / picturedesk.com
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Intendant Markus Hinterhäuser findet Auftrittsverbote „zutiefst unsympathisch“, auch angesichts des Krieges: „Das diskreditiert uns als Gesellschaft.“ Aber dass die Festspiele Diskussionen auslösen, gefällt ihm.

Die Presse: Im Vorfeld der Festspiele 2022 gab es Diskussionen über das Engagement des Dirigenten Teodor Currentzis, der die erste Opernpremiere der Saison leiten wird. Ihm, dem Chefdirigenten des in St. Petersburg beheimateten Ensembles MusicAeterna, wurde nach Beginn des Krieges in der Ukraine mangelnde Distanzierung von Wladimir Putin vorgeworfen.

Markus Hinterhäuser: Zuerst einmal: Teodor Currentzis ist ein Dirigent, der polarisiert und allein schon deshalb sehr unterschiedliche Reaktionen hervorruft. Das bereitet mir keine schlaflosen Nächte, das gehört dazu. Was man jetzt allerdings versucht, ist, mittels eines echten Kampagnen-Journalismus Symbolfiguren ausfindig zu machen und von einem fragwürdigen moralischen Hochsitz aus auch alte Rechnungen zu begleichen, Auftrittsverbote zu erteilen. Das ist mir zutiefst unsympathisch und in der gegenwärtigen Situation auch völlig unangemessen.

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