Moody's stellt Zahlungsausfall von Belarus fest

Zahlung in Landeswährung „kommt Ausfall gleich“.

Brüssel. Die ehemalige Sowjetrepublik Belarus, der engste Verbündete Russlands, hat nach Angaben der Ratingagentur Moody's wegen der westlichen Sanktionen Gläubiger nicht pünktlich bezahlt. „Die Tilgung einer Devisenschuld in belarussischen Rubeln kommt einem Zahlungsausfall gleich“, teilte Moody's laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass mit. Dabei gehe es um Zinszahlungen über 22,9 Mio. Dollar (22,89 Mio. Euro).

Die Regierung in Minsk hatte schon vor dem Zahlungsausfall die westlichen Ratingagenturen als voreingenommen kritisiert. Die Erläuterungen des Finanzministeriums zur Umstellung der Zahlungen auf die eigene Landeswährung seien bei der Bewertung der Zahlungsfähigkeit ignoriert worden.

Keine Zahlungsabwicklung

Dabei hätten westliche Banken im Rahmen der Sanktionen die Abwicklung der Zahlungen eingestellt, klagte das Finanzministerium. Minsk sei daher nichts anderes übrig geblieben, als andere Zahlungswege zu suchen. Das Geld wurde auf ein Sonderkonto der Belarusbank überwiesen, auf das die westlichen Gläubiger keinen Zugriff haben. Bereits Ende Juni hatte Belarus angekündigt, Fremdwährungsanleihen in seiner eigenen Währung zu begleichen. Es könne nicht garantiert werden, dass alle Inhaber sogenannter Eurobonds, die etwa in Euro oder Dollar begeben werden, das ihnen zustehende Geld komplett und rechtzeitig erhalten werden, hieß es damals.

Vor Belarus hatte Moody's schon einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt. Auch der russische Staat, obgleich finanziell deutlich stärker als die Nachbarrepublik, konnte seine Schulden nicht bedienen, nachdem westliche Banken die Abwicklung der Zahlungen aufgrund der Sanktionen verweigert hatten.

(APA/AFP/Reuters)

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