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Gläubiger

China, der mächtige Kreditgeber in der Krise

China baute auch die Eisenbahnlinie zwischen Lagos und Ibadan in Nigeria.
China baute auch die Eisenbahnlinie zwischen Lagos und Ibadan in Nigeria.AFP via Getty Images
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Peking vergibt zwar immer mehr Kredite, ist aber nicht Hauptproblem für Schulden im globalen Süden.

Peking. Als Sri Lanka während der Pandemie unter einem zunehmenden Schuldenberg ächzte, beging die Regierung einen folgenschweren Fehler: Anstatt ihre Verbindlichkeiten allmählich abzuzahlen, nahm sie immer nur weitere Kredite auf, und zwar von chinesischen Geldgebern. Umgerechnet knapp drei Milliarden Euro flossen 2020 und 2021 von der Volksrepublik in den südasiatischen Inselstaat.

Spätestens seit dem existenziellen Ausnahmezustand in Sri Lanka steht nun erneut die Kreditvergabe Chinas an Entwicklungsländer in der Kritik. Nicht selten heißt es, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hauptverantwortlich für hoch verschuldete Regierungen im globalen Süden sei. Doch die Realität ist wesentlich komplexer – und einige der Vorurteile gegenüber Chinas angeblichen Knebelverträgen stellen sich bei näherer Betrachtung als Mythos heraus.


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