Leichtathletik-WM

Allyson Felix: Letzter Lauf einer Lichtgestalt

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Allyson Felix verlässt bei der WM in Eugene die große Bühne mit ihrer 19. WM-Medaille. Die 36-jährige Amerikanerin steht auf einer Stufe mit Usain Bolt oder Carl Lewis

Eugene. Nach dem letzten großen Rennen ihrer sagenhaften Karriere bekam US-Läuferin Allyson Felix für Bronze von den heimischen Fans den verdienten Applaus und lächelte. Gold hatte die US-Staffel im 4x400-Meter-Mixed-Rennen auf den letzten 100 Metern zwar noch aus der Hand gegeben und musste sich der siegreichen Dominikanischen Republik und auch den Niederlanden geschlagen geben.

Die insgesamt 19. WM-Medaille für die 36 Jahre alte Mutter einer Tochter gab es dennoch - und damit einen würdigen Abschluss für Felix' Laufbahn, die mehr noch als für ihre Leistungen auf der Tartanbahn für ihren erfolgreichen Kampf für mehr Gleichberechtigung von Frauen im Leistungssport in Erinnerung bleiben dürfte. "Es war etwas sehr Besonderes, in der Lage zu sein, mein letztes Rennen vor Heimfans laufen zu können. Es war so cool", sagte Felix. "Meine Tochter war auf der Tribüne. Es war eine Nacht, die ich in Ehren halten werde."

Jene Tochter Cammy, inzwischen drei Jahre alt, war der Auslöser dafür, dass Felix es quasi im Alleingang mit dem Sportartikel-Giganten Nike aufnahm. Sportlerinnen weltweit haben es ihr zu verdanken, dass der im WM-Ort Eugene gegründete Konzern und in der Folge auch andere Ausrüster Frauen nicht mehr das Gehalt und die Prämien kürzen, wenn sie wegen einer Schwangerschaft weniger Wettkämpfe bestreiten können oder dort nicht sofort wieder auf dem alten Niveau abliefern. Anstoß dazu war ein in der "New York Times" veröffentlichter Meinungsbeitrag der Sportlerin.

So oder so verabschiedete sie sich bei den ersten Weltmeisterschaften in den USA als eine der ganz Großen. Sie steht auf einer Stufe mit Usain Bolt, Carl Lewis, Jesse Owens, Michael Johnson und dergleichen. 13 Mal Weltmeisterin, sieben Mal Olympiasiegerin, insgesamt 30 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen sind eine enorme Ausbeute. Ihre 19 Plaketten bei Weltmeisterschaften sind Rekord, auf Rang zwei der ewigen Bestenliste folgt Bolt mit 14 Medaillen.

(Fin/dpa)

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