Royale Tradition

Swan Upping - man zähle die Schwäne!

Die Vögel werden gewogen und gemessen, bevor sie wieder frei gelassen werden.
Die Vögel werden gewogen und gemessen, bevor sie wieder frei gelassen werden.(c) Getty Images (Dan Kitwood)
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Das „Royal Swan Upping“ auf der Themse in London geht zurück ins zwölfte Jahrhundert. Von Jahr zu Jahr werden Schwäne gezählt, zum Wohle der Tiere und zur Freude der Menschen.

Alljährlich wird in Großbritannien die Schwanpopulation auf der Themse gezählt. Dort leben nicht irgendwelche Schwäne, sondern die royalen. Seit dem 12. Jahrhundert sind unmarkierte Höckerschwäne im Eigentum des Palastes, mittlerweile teilt man sich die Schwäne mit zwei britischen Verbänden, und zwar im Verhältnis 50 zu 50. Wie viele es genau sind, weiß man, wenn das mehrtägige „Royal Swan Upping“ vorüber ist. Nachdem die Prozedur der Pandemie wegen einmal ausgefallen und einmal auf drei Tage verkürzt wurde, soll nun wieder die vollen fünf Tage, Montag bis Freitag, gezählt werden.

Die königlichen Schwanenzähler tragen - unabhängig von der Hitze - Jackett und Kapitänsmütze inklusive einer Schwanenfeder. In schmalen antik anmutenden Ruderbooten fahren sie über die Themse, immer wieder nehmen sie dabei Jungschwäne aus dem Wasser. Sie werden auf Verletzungen untersucht, gewogen, dabei wird notiert. Das Spektakel wirkt wie eine einstudierte Choreografie. Seit 1482 sind die Aufgaben der „Swan Makers“ im Gesetz verankert. 

Vom Festmahl zur Schau

Eingeführt wurde die Tradition zum Schutz der Schwäne, denn diese galten in Großbritannien lange als gute Mahlzeit. Etwa dreißig Personen wurden an einem Höckerschwan satt, sie werden bis zu 1,7 Meter lang und bringen etwa 20 Kilogramm auf die Waage. Auch am königlichen Tisch wurden sie von Zeit zu Zeit bereitgestellt. Nicht mehr heute, so liest es sich auf der Webseite des Palastes. Das „Royal Swan Upping“ ist nunmehr Tradition und Attraktion. Jedes Jahr versammeln sich zahlreiche Menschen am Ufer der Themse. Es wird gestaunt und fotografiert. Auch die Queen war schon dabei, als erster Souverän seit hunderten von Jahren. Zuletzt allerdings 2009.

Auch ist es aber eine wichtige Prozedur, um die Population zu erhalten. Denn neben steigenden Hundeattacken auf Schwäne, macht den Vögeln vor allem die Umweltverschmutzung, etwa mehr Müll und Mikropartikel im Wasser, zu schaffen.

(evdin)

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