Ein paar Hunderttausend Euro kostet eine Kultur-Übertragung, erzählt TV-Kulturchef Martin Traxl. Schon die Generalprobe wird gefilmt − als Back-up.
Wenn am Mittwoch um 21.15 Uhr in Bregenz die Premiere von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ auf der Seebühne anhebt, hat das ORF-Fernsehen die Aufzeichnung schon im Kasten. Bereits die Generalprobe des Open-Air-Events wird aufgezeichnet − vorausgesetzt, das Wetter passt. Nur im Notfall ist es die Premiere – die jedoch meistens gar nicht auf Sendung geht. Die Aufzeichnung dient nur als Back-up, falls es die geplante Live-Übertragung verregnet – sie ist quasi so etwas wie die Schlechtwetterversicherung, damit der ORF nicht auf eine Programmkonserve zurückgreifen muss. Im Fall der „Madame Butterfly“ gebe es nicht einmal eine Verfilmung, sagt ORF-Kulturchef Martin Traxl.
Im Fall von Bregenz ist für die Live-Übertragung immer erst die zweite Vorstellung vorgesehen, die am Freitag gespielt wird. Das sei eben der bessere Sendetermin als Mittwochabend, verweist Traxl auf die Quoten. Auch mit Back-up braucht er gute Nerven: „Bregenz ist jedes Jahr ein Krimi – wir zittern, ob es live geht oder nicht, ob ein Gewitter kommt oder nicht.“ Falls tatsächlich etwas Unerwartetes passiert, greift man auf die Aufzeichnung zurück – und informiert die Zuschauer darüber. Das wäre heuer Traxls Aufgabe, denn er ist als Präsentator der Live-Oper im Einsatz, nachdem Kollegin Teresa Vogl die Fernsehübertragung der „Eurovision Young Musicians“ aus Montpellier moderiert. „Ich bin der günstige Einspringer überall, wo Not am Mann ist.“