Premier Draghi betrieb bei seinem Trip nach Algerien Business as usual: die Sicherung der Energieversorgung für den Winter. Auch wenn er dann womöglich nicht mehr im Amt sein könnte.
In Algier kam es auf das Verhandlungsgeschick des italienischen Premiers an. Mario Draghi, Ökonom und Exchef der Europäischen Zentralbank, hatte im Zuge des Ukraine-Kriegs gemeinsam mit den Energiekonzernen früh einen Plan B für Italiens Energieversorgung ausgetüftelt: Er zapfte Gasquellen in Ägypten, Aserbaidschan, der Türkei und selbst dem Kongo an – und auch in Algerien.
Am Montag reiste der 74-Jährige mit großer Delegation in den Maghreb-Staat, um den Vertrag abzuschließen, der helfen soll, das Land sicher durch den Winter zu bringen. Ob Draghi dann noch im Amt sein würde, stand auf einem anderen Blatt.