Mendel-Jahr

Die Erbse ist "Kulturpflanze des Jahres"

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Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften unterstreicht die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten als Futterpflanze, Trockenspeiseerbse und Rohstofflieferant.

Die Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften hat erstmals eine Wahl zur "Kulturpflanze des Jahres" durchgeführt. Die Mitglieder der im deutschsprachigen Raum tätigen Gesellschaft kürten die Erbse zur Siegerin des Jahres 2022. Die vor mehr als 9000 Jahren im Gebiet des fruchtbaren Halbmonds nördlich der arabischen Halbinsel domestizierte Erbse habe vielfältige Nutzungsmöglichkeiten als Futterpflanze, Trockenspeiseerbse und Rohstofflieferant für die Nahrungsmittelindustrie.

Geerntet wird die Erbse einerseits physiologisch unreif - als schmackhaftes Gemüse. Als reife Frucht haben Erbsen hohen Gehalt an wertvollen Proteinen und Stärke, teilte Hans-Peter Kaul vom Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien mit, der auch Präsident der Gesellschaft ist. Dass just im Mendeljahr - der am 20. Juli vor 200 Jahren geborene Gregor Mendel hat nach Kreuzungsversuchen mit Erbsenpflanzen die grundlegenden Vererbungsregeln entdeckt - die Erbse ausgewählt wurde, sei Zufall, sagte Kaul.

Die Erbse zählt zu den sogenannten Leguminosen. Diese leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien und können dadurch Stickstoff aus der Luft fixieren. Das macht sie unabhängig von der Stickstoffdüngung und damit an vielen Standorten unentbehrlich in der Gestaltung der Fruchtfolge speziell im ökologischen Landbau.

Erbse wird auf 150.000 Hektar in der EU angebaut

Aufgrund der Ausweitung der Sojabohnenproduktion ist die primär als Viehfutter genutzte Körnererbse nur noch die zweitwichtigste Körnerleguminose in der EU. In Ländern wie Österreich, Italien, Rumänien und Ungarn dominiert der Aussendung zufolge aufgrund des wärmeren Klimas der Anbau von Soja. Die Erbse spielt in diesen Ländern daher eine untergeordnete Rolle.

Gemüseerbsen, wie man sie etwa aus dem Tiefkühlregal kennt, werden in der EU auf etwas mehr als 150.000 Hektar angebaut. Die wichtigsten Produzenten sind Frankreich, Ungarn, Spanien, Italien und Belgien. In Österreich wurden Gemüseerbsen auf rund 2.200 Hektar kultiviert.

>>> Zum Bericht der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften

(APA/DPA)

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