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Tesla hat den Großteil seiner Bitcoin-Bestände verkauft

Elon Musk beim ersten Richtfest auf der Baustelle der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. Gruenheide, 03.09.2020 *** E
Elon Musk beim ersten Richtfest auf der Baustelle der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. Gruenheide, 03.09.2020 *** EIMAGO/Future Image
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Tesla hat am Mittwochabend durchwachsene Quartalszahlen präsentiert. Für Aufregung sorgte aber vor allem die Meldung, dass sich das Unternehmen von 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände getrennt hat.

Elon Musk und Bitcoin - das ist seit jeher eine ambivalente Beziehung. Anfang 2021 hatte der Tesla-Chef den Preis der ältesten und größten Kryptowährung in die Höhe getrieben, indem er in seine Twitter-Biografie das Wort „Bitcoin“ aufgenommen hatte. Für Begeisterung sorgte kurze Zeit später bei Bitcoin-Anhängern und Tesla-Fans, dass das Unternehmen bekanntgab, 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert zu haben und künftig auch Bitcoin-Zahlungen für Tesla-Autos in den USA akzeptieren zu wollen.

Kurze Zeit später kam die Kehrtwende: Zunächst trennte sich Tesla von zehn Prozent seiner Bitcoin-Bestände, angeblich nur, um zu testen, ob die Liquidität das hergebe, wie Musk sagte. Kurze Zeit später verscherzte es sich der Multimilliardär aber vollends mit der Bitcoin-Community, als er meinte, das Bitcoin-Mining schade der Umwelt, und Tesla werde daher keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptieren, bis der Großteil des Bitcoin-Minings aus erneuerbaren Energiequellen erfolge.

Das ist nach Meinung vieler Bitcoiner inzwischen der Fall. Dennoch ließ Musk diesbezüglich nichts mehr von sich hören.

Trug Tesla zu Bitcoin-Absturz bei?

Am Mittwochabend bei der Präsentation der Tesla-Quartalszahlen kam dann der Paukenschlag: Tesla hat sich von 75 Prozent seiner Bitcoin getrennt. Man habe stattdessen die Cash-Bestände um 936 Millionen Dollar aufgestockt, hieß es. Die Bitcoin-Bestände hätten der Profitabilität im zweiten Quartal geschadet, inzwischen halte man nur noch 218 Millionen Dollar in digitalen Währungen.

Josh Olszewicz, Research-Chef des Krypto-Fondsmanagers Valkyrie Investments, schätzt, dass Tesla seine Bitcoin um etwa 30.000 Dollar pro Einheit verkauft haben dürfte. Als Gründe vermutet er das ungünstige Marktumfeld und die Notwendigkeit, die Cash-Bestände in der Bilanz aufzufetten, wie Bloomberg berichtet.

Musk selbst sagte im Earnings-Call nach der Zahlenvorlage, dass der Verkauf keine Wertung zu Bitcoin sei. Man habe angesichts des Preisverfalls von Bitcoin und der Probleme mit den Werksschließungen in Shanghai Risiko aus der Bilanz nehmen wollen.

Indes zeigt sich: Tesla könnte durch seine Bitcoin-Verkäufe den steilen Absturz der Kryptowährung im zweiten Quartal beschleunigt haben. Bitcoin, dessen Preis im Laufe des Mittwochs stark gestiegen war, gab einen Teil dieser Gewinne nach der Meldung wieder ab. Die Tesla-Aktie fand zunächst keine klare Richtung. Die Zahlen, die der Autobauer präsentierte, waren durchwachsen.

Weniger Umsatz, mehr Gewinn

Der Umsatz ist im zweiten Quartal erstmals seit langem nicht gestiegen, er ging von 18,76 Mrd. auf 16,93 Milliarden Dollar zurück. Grund waren die lockdownbedingten Werksschließungen in Shanghai und Produktionsprobleme in anderen Werken. Der Gewinn stieg im Vorjahresvergleich jedoch von 1,14 Mrd. auf 2,26 Mrd. Dollar. Das war höher als von Analysten erwartet.

Der E-Autobauer hielt zudem an seiner Prognose, seine Produktion jährlich um 50 Prozent steigern zu wollen, fest. Im ersten Halbjahr hat Tesla 564.000 Autos produziert, im ganzen Jahr sollen es 1,5 Millionen werden. Tesla hat die Preise für seine Fahrzeuge heuer mehrmals erhöht. Als Grund wurden höhere Kosten für Lithium und Aluminium genannt.

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