Ukraine-Krieg

Russische Journalistin Owsjannikowa steht erneut vor Gericht

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RUSSIA-UKRAINE-CONFLICT-POLITICS-COURT(c) APA/AFP (KIRILL KUDRYAVTSEV)
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Marina Owsjannikowa hatte live auf Sendung ein Schild mit der Aufschrift "Kein Krieg" in die Kamera gehalten. Sie protestierte erneut. Ihr droht eine lange Haftstrafe.

Die durch ihre Live-Protestaktion im russischen Fernsehen gegen den russischen Angrifsskrieg in der Ukraine bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa muss sich ab Donnerstag vor Gericht verantworten. Der 44-Jährigen wird vorgeworfen, die russische Armee "diskreditiert" zu haben. Bei dem Prozess in Moskau droht ihr eine lange Haftstrafe.

Die Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens hatte im März in einer Live-Sendung ein Protestplakat gegen den Krieg in die Kamera gehalten. Darauf stand: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen". Sie wurde festgenommen, stundenlang verhört und ihr wurde eine Geldstrafe von 30.000 Rubel (rund 250 Euro) auferlegt.

Danach verbrachte die Journalistin mehrere Monate im Ausland und arbeitete unter anderem kurzzeitig für die deutsche Zeitung "Die Welt". Redaktionskreisen zufolge hat es "einfach in der konkreten Zusammenarbeit und den täglichen Arbeitsabläufen, die für beide Seiten auch neu waren, nicht gepasst". Inzwischen ist die 44-Jährige wieder in Russland.

"Putin ist ein Mörder“ stand auf dem Plakat

Vergangene Woche hatte sie nahe wieder gegen den Krieg demonstriert: Owsjannikowa hatte am Freitag Fotos gepostet, wie sie mit einem Plakat in Sichtweite des Kremls steht. "Putin ist ein Mörder", stand auf dem Plakat und: "Seine Soldaten sind Faschisten." In der Ukraine seien bereits 352 Kinder getötet worden. "Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis ihr aufhört?"

Unklar blieb, von wann die Bilder waren und wie lange Owsjannikowa an der Uferstraße des Flusses Moskwa gestanden hatte. Üblicherweise unterbindet die russische Polizei solche Proteste in Minutenschnelle.

(APA/dpa)

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