Der Mont Saint Michel ist von den stärksten Gezeiten Europas umgeben.
Reise

Frankreichs raues Land am Meer

Wo man Austern kaut und Arnika erntet: Auf Sternfahrt in der Bretagne von der Küste bis zum Fotofestival in La Gacilly.

Wo beginnt man eine Reise in die Bretagne? Vielleicht zunächst einmal in der Hauptstadt. Asterix-Leser kennen Rennes als Condate, das keltische Wort steht für Zusammenfluss; im konkreten Fall jenen von Ille und Vilaine. Hier wiederum könnte man in der Markthalle starten, wo einem zwar kein Wildschwein ins Auge sticht, aber dafür anderes, das typisch ist für diese Gegend, die die Gallier Aremorica nannten: Land am Meer. In diesem Sinn reicht einem hier ein Marktstandler einen bretonischen Hotdog (für die Galette Saucisse werden die typischen Buchweizencrêpes um eine schmackhafte Wurst gewickelt), trifft man sich dort auf den ersten Teller Austern und Meeresschnecken.

Überhaupt geht es recht gesellig zu in diesem Zentrum einer Region, die eigentlich für raues Klima und verschlossenes Gemüt bekannt ist. 60.000 Studenten sorgen vor der Kulisse windschiefer Fachwerkhäuser für volle Straßencafés, Buchgeschäfte und Boutiquen. Dass neuerdings bis zu 25 TGVs die Stadt täglich in eineinhalb Stunden mit Paris verbinden, hat ihr einen ebenso kräftigen Schub verpasst wie das 2018 eröffnete Kongresszentrum in einem ehemaligen Jakobinerkloster: 6000 Kongressgäste kann die Stadt nun beherbergen, von Dienstag bis Donnerstag sind die Preise für Hotels daher eher hoch, übers Wochenende praktischerweise günstiger. Das kühle Klima tut in heißen Zeiten ein Übriges.

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