Bregenzer Festspiele

"Madame Butterfly": Wie ein Unwetter ein Opernerlebnis verfeinern kann

Madame Butterfly
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Bei der Premiere von „Madame Butterfly“ spielte das Gewitter dem Leading Team gleich doppelt in die Hände: Im ersten Akt wirkte das monumentale Bühnenbild der Bregenzer Seebühne, danach die Intimität der Szenen im Festspielhaus.

Blitze am Horizont, bedrohliche Stimmung über dem See – wie zusätzliche Bühneneffekte wirkte das Wetter bei der Premiere von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ bei den Bregenzer Festspielen. Die umherziehenden Unwetter schienen die idyllische Stimmung während des Kennenlernens und der Hochzeit der Geisha Cio-Cio-San und des US-amerikanischen Marinesoldaten Pinkerton förmlich zu konterkarieren. Als wollten sie von Anfang an unterstreichen: Das kann nicht gut gehen. Ging es dann auch in Bezug auf den Ablauf der Vorstellung nicht, nach einer knappen Stunde wurde das Spiel am See wegen Starkregengefahr und Blitzen abgebrochen und für einen kleineren Teil des Publikums ins Festspielhaus verlegt.

Das kann jene ärgern, die Karten ausschließlich für den See hatten (jedoch ihr Geld wegen des frühen Abbruchs zurückbekamen) – für jene, für die es drinnen weiterging, hatte dies auch Positives. Einerseits konnte man nun das Orchester live hören und die Sänger auch unverstärkt beurteilen, andererseits ist „Madame Butterfly“ eine Oper, die gerade im zweiten und dritten Akt auf Intimität der Szenen und Wirkung der Mimik der Darsteller setzt. Manch ein Skeptiker hatte im Vorfeld befürchtet, dass dies auf der großen Seebühne verloren gehen könnte. So gesehen spielte das Gewitter der Inszenierung von Andreas Homoki also doppelt in die Hände: Jener Akt, der sich noch am ehesten für große Defilees eignet, konnte draußen stattfinden und ließ ihn einige Effekte präsentieren; jene Teile, die einer Kammerspiel-Atmosphäre bedürfen, waren drinnen zu sehen.

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