Analyse

Wie krisensicher sind eigentlich Konsum- und Alkoholaktien?

Gegessen wird auch in der Krise: Lebensmittelgeschäft in Washington.
Gegessen wird auch in der Krise: Lebensmittelgeschäft in Washington.
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Als Reaktion auf die hohe Inflation heben die Notenbanken die Zinsen an. Das wiederum schürt auch Ängste vor einer Rezession. Doch es eröffnet Anlegern auch Chancen – vom Basiskonsum bis zum Alkohol.

Die negativen Schlagzeilen an den globalen Finanzmärkten reißen nicht ab. Zu solchen zählten jüngst etwa die Daten zur US-Inflation für den Monat Juni, sie wiesen einen kräftigen Anstieg aus. Allein im Jahresvergleich legten die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent, und damit stärker als erwartet, zu.

Die Entwicklung dürfte die US-Geldpolitik jedenfalls deutlich beeinflussen, konstatiert Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Er meint, „die Juni-Daten haben die Inflationssorgen der US-Notenbank nicht gemindert“. Mayr spannt den Bogen zur kommenden Sitzung der Notenbank Fed am 27. Juli und sagt, ein großer Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkte sei nunmehr ausgemacht. Noch vor Veröffentlichung der Junizahlen hatten die meisten Marktbeobachter mit einem geringeren Schritt gerechnet.

Dabei hatte die Fed bereits auf der Juni-Sitzung den Leitsatz um 0,75 Prozentpunkte angehoben – die kräftigste Anhebung seit 1994. Doch offenbar müssen die Währungshüter jenseits des Atlantiks eine noch härtere Gangart einlegen, um die Inflation zu bekämpfen – ein Umstand, der zugleich auch Rezessionsängste schürt: „Der Druck auf die Konjunktur hat deutlich zugenommen und wird sich, getrieben durch die erheblichen Kaufkraftverluste und die bereits deutliche Straffung der Finanzierungskonditionen, weiter verstärken“, betont der Eyb & Wallwitz-Experte. Hohe Energiekosten belasten obendrein.

Angesichts all solcher Entwicklungen könnten zahlreiche Anleger verunsichert bleiben, größere Marktschwankungen dürften deshalb andauern. Mayr findet, für einen Stimmungswandel brauche es einen überzeugenden Abwärtstrend der Kerninflation und moderatere Töne der US-Notenbank. „Beides ist noch nicht erkennbar.“

Damit bleibt freilich die Frage, wo es im aktuellen Umfeld Chancen an der Börse geben könnte. Schließlich leide nicht jeder Sektor gleichermaßen unter dem Negativszenario, fügt Thorsten Schrieber, Vorstandsmitglied der DJE Kapital AG, hinzu. Manch ein Wirtschaftszweig erweise sich als krisenresistenter. Aber welche könnten das sein?


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