Potenzial

Österreich hält höchsten Anteil an Female Start-ups

Impact-Orientierung ist bei Female Start-ups stärker ausgeprägt
Impact-Orientierung ist bei Female Start-ups stärker ausgeprägtBonnins
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In Österreich gibt es derzeit rund 2.000 bis 4.000 Start-ups. Der Anteil an weiblichen Gründungsteams ist seit 2010 von 13 auf 21 Prozent gewachsen - und führt damit im EU-Ranking.

Um den Herausforderungen der Energie-, Klima und Gesundheitskrise entgegenzuwirken, brauche es kreative Ansätze am Arbeitsmarkt und der Gründerszene in Österreich. Da Start-ups dabei eine zentrale Rolle spielen, wurde erst kürzlich ein neuer Startup-Rat in der Wirtschaftskammer implementiert. Denn die heimische Start-up-Szene sei zwar auf dem Vormarsch, hinkt aber vielen westeuropäischen Ländern hinterher.

Jedes fünfte neu gegründete Start-up in den EU-27-Ländern ist ein Female Start-up, geht es aus dem „Female Startups & Investing“ -Report der WU Wien hervor. Dazu zählen all jene Teams, die von mindestens einer Frau gegründet wurden. In den letzten 12 Jahren sei es zu einem Anstieg des Frauenanteils innerhalb der Start-up-Szene gekommen: War 2010 noch von 13 Prozent die Rede, werden mittlerweile 21 Prozent von Frauen geführt. Das stärkste Wachstum weist Dänemark, Finnland und Schweden auf.

„Gender Funging Gap“ zeigt sich in den Investitionen

Mit 36 Prozent weist Österreich aktuell den höchsten Anteil an Female Start-ups in der EU aus. Bemerkenswert sei, dass die Wahrscheinlichkeit für Frauen, eine Risikokapitalfinanzierung einzuwerben, weitgehend gleich hoch wie für ein rein männliches Gründungsteams: Die Risikokapitalfinanzierungsquote für alle Start-ups liege bei 46 Prozent, für Gründerinnen bei 44 Prozent. Dennoch geht nur etwa jeder neunte investierte Euro an weibliche Gründungsteams.

Zusätzlich werden Männer eher mit Fragen konfrontiert, die einen unterstützenden Charakter hätten, während Frauen häufiger in eine defensive Position gedrängt werden. Verstärkt werde dieser Effekt durch die starke Dominanz von Männern in der Risikokapitalbranche: Fast 80 Prozent der europäischen Venture-Capital Fonds werden von rein männlichen Partnerteams geführt und 87 Prozent der europäischen Business Angels sind Männer.

Dieses Phänomen hätte auch Folgen für die Investitionen: Während die Gründungsaktivität von Female Start-ups kontinuierlich steigt, ging der Anteil am Investitionsvolumen von 15 Prozent auf 11 Prozent zurück.

Fast jedes zweite österreichische Start-up verfolge die Zielsetzung, ökologische und/oder soziale Probleme zu lösen, um einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. Insgesamt sei die Impact-Orientierung bei Female Start-ups stärker ausgeprägt als bei rein männlichen Teams. (red/apa)

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