Almhüttenurlaub auf der Hochrindl mitten in den Kärntner Nockbergen: Ist, wie man sich's vorstellt, und bedient doch kein Klischee. Stille Tage, reich an Naturerlebnissen, voller Wandermöglichkeiten und mit einigen Verlockungen der Gastronomie am Berg.
Der Freundeskreis beliebte zu witzeln: „Was willst denn in so einer Hütte? Recherchieren, ob's da wirklich ka Sünd gibt?“ Ach ja, das alte Lied. Aber irgendwie passt es ja, denn wie heißt's in der ersten Strophe so volksliedidyllisch: „Von der Alp da ragt ein Haus/Niedlich übers Tal hinaus/Drinnen wohnt mit frohem Sinn/Eine schöne Sennerin.“
Gut, Sennerin und Senner sind hier schon lang weg, aber das mit dem niedlich übers Tal ragenden Haus stimmt bei der Anderlehütte voll und ganz, und vor dem Eingang wartet der Bauer und hat für den frohen Sinn eine schöne Flasche Zirbenschnaps und drei Gläser dabei. „Prost, ich bin der Hubert“, sagt er, und dann geht es an die Einführung. Wie das mit dem Solarstrom funktioniert (nachts bitte den Kühlschrank zurückdrehen), wie man richtig einheizt (am besten morgens, mit Anzünder, Karton, Papier und Spandln vorheizen), unbedingt das Gatter zumachen (sonst kommen die Kühe zu Besuch). „Und wenn irgendwas is, rufts mi an, i bin jederzeit erreichbar.“ Und weg ist er, und die Kühe schauen ihm aus großen Augen neugierig nach.