Leichtathletik-WM

ÖLV-Team in Eugene unter Erwartungen, der WM-Ort aber auch

ATHLETICS-WORLD-2022
ATHLETICS-WORLD-2022APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC
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Rang zehn statt Medaille für Lukas Weißhaidinger, zwei 23. Plätze - Österreich kann mit dem Auftritt in Euegen nicht zufrieden sein. Nur, was geschieht jetzt? Ein großes Team bei der EM in München ist möglich.

Mit Rang zehn für Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf sowie jeweils 23 für 400-m-Läuferin Susanne Walli und Speerwerferin Victoria Hudson sind Österreichs Leichathleten bei der EM in der US-Kleinstadt Eugene insgesamt unter den Erwartungen geblieben. ÖLV-Präsidentin Sonja Spendelhofer blickt bereits auf die August-EM in München voraus, aber nicht ohne nochmals einen kritischen Blick auf die Leistungen und die schlechten Rahmenbedingungen in Oregon zu werfen.

Die Erwartungen für bessere Platzierungen seien da gewesen, sagte Spendelhofer, aber es sei nicht immer alles auf den Punkt zu bringen. Letztlich reichte es nicht zu einem Eintrag in der Platzierungstabelle, in der die Top acht erfasst werden. "Susi hat toll performt, sie war 44. im World Ranking. Sie hat zwei super Läufe gezeigt, Rang 23 ist eine schöne Leistung", hob die Verbandspräsidentin das Positive hervor.

Weißhaidinger indes sei sicher selbst am meisten enttäuscht. "Ich weiß, wie eng es ist im Diskuswerfen ist, ob du ihn triffst oder nicht. Er hat es drei Großereignisse hintereinander immer auf den Punkt gebracht, das ist höchst bewundernswert. Dieses Mal ist es nicht aufgegangen." Das hohe Risiko sei verständlich gewesen, denn man habe die Chance gesehen, ganz vorne dabei zu sein. "Auch Vicki kann von dem her, wie gut sie trainiert ist, wie schnell sie ist, vorne mitwerfen. Dann ist es halt auch komplett danebengegangen."

Auswirkungen auf das Fördersystem habe das WM-Abschneiden jedoch derzeit nicht, denn dieses sei auf vier Jahre ausgelegt, erklärte Spendelhofer. Schon bei der EM von 15. bis 21. August in Bayern gibt es die nächste Chance, derzeit sind aus Österreich sechs Athletinnen und Athleten nach dem Limit sowie fünf und die Frauen-Staffel nach dem Ranking qualifiziert. Stichtag ist der 26. Juli.

Von den internationalen Leistungen her sei es eine "extrem starke WM", sagte die ÖLV-Chefin. "Es gibt kaum eine Disziplin, wo ein Ausreißer nach unten war. Die Leistungen sind enorm nach oben gegangen, ich denke auch aufgrund der Schuhentwicklungen, in den Läufen ist die Dichte sehr hoch."

Dass im Herzen der US-Leichtathektik bei jeweils 12.000 Kauf-Karten bis Freitag aber keine einzige Session ausverkauft war, überraschte auch Spendelhofer. "Eigentlich haben wir uns alle erwartet, dass TrackTown USA das Überdrüber ist. Es waren aber für alle eigentlich schlechte Bedingungen. Das ist nicht mehr der Standard." Sie selbst sei weit weg vom Team in einem Hotel untergebracht gewesen, von dem jeden Tag nur dreimal ein Shuttle ging, weshalb sie auf ein Fahrrad ausgewichen war.

Für die Athleten sei es mit eigenen Bad insgesamt noch halbwegs gegangen, aber die Trainer und Betreuern mussten sich auf dem Campus der Universität Oregon Duschen und Toiletten teilen - auf machen Stockwerken gab es keine Trennung zwischen Frauen- und Männer-Bereichen. "Ich bewundere, dass alle den Kopf hoch gehalten und positiv motiviert waren, denn die Bedingungen waren nicht leicht." Auch wenn man sich das aufgrund der starken Athleten denken würde, so sei die Leichtathletik in den USA bei weitem keine Nummer-eins-Sportart.

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