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PISA: ÖVP attackiert Schmied

Fritz Kaltenegger �VP Generalsekret�r Photo: Michaela Bruckberger
(c) (Michaela Bruckberger)
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Die Ministerin habe in vier Jahren "keine substanziellen Ergebnisse" erzielt. Die SPÖ schießt zurück und macht Druck in Richtung Gesamtschule. Gewerkschaft: "Politik steckt den Kopf in den Sand."

Die Suche nach den Schuldigen am Absturz Österreichs bei der PISA-Studie geht munter weiter. Die ÖVP schießt sich auf Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) ein. Im Bildungsbereich sei viel zu wenig weitergegangen, sagte VP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger am Donnerstag im ORF-Radio.

Ob Lehrer-Ausbildung, Dienstrecht oder Deutschkurse für Vor- und Volksschulkinder - die Ministerin habe "keine substanziellen Ergebnisse" vorzuweisen, so Kaltenegger. "Es ist im Bildungsbereich zu wenig weitergegangen. Die Ministerin muss schneller werden und endlich Ergebnisse produzieren."

Er warf der Ministerin auch mangelndes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Lehrern und Eltern vor, die sie mit ihrer "unangenehmen Arbeitsweise", etwa den jüngsten "Schnellschuss" beim Landeslehrer-Dienstrecht, "vor den Kopf stößt". Kaltenegger sprach sich auch erneut gegen die Gesamtschule aus.

SPÖ: ÖVP blockiert

Die SPÖ konterte: Ministerin Schmied stoße bei der ÖVP "immer wieder auf verschlossene Türen", so SP-Geschäftsführerin Laura Rudas in einer Aussendung. Ergebnisse zu produzieren wäre einfacher, wenn die ÖVP von der Bremse stiege. "Wer eine gute Schule will, muss auch Reformen zulassen", so Rudas.

Österreich landete beim Lesetest von den 34 untersuchten Staaten der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) auf dem 31. Platz. OECD-Experte Andreas Schleicher hatte nach der Veröffentlichung der PISA-Ergebisse gesagt, dass die frühe Selektion einer der Gründe für das Debakel sei.

Gewerkschaft: "Kopf im Sand"

Lehrergewerkschafter kritisieren indessen den Mangel an Unterstützung durch die Politik. Diese solle endlich aufhören, die von der Gewerkschaft vorgeschlagenen Reformen zu blockieren, so Eckehard Quin, Chef der AHS-Lehrergewerkschaft: "Die Politik steckt seit Jahrzehnten den Kopf in den Sand."

"Wir brauchen mehr Geld und mehr Ressourcen", sagte Rudolf Mayer von der Pflichtschullehrergewerkschaft. Die Debatte um verschiedene Schulmodelle gehe am Kern der Sache vorbei: Er verstehe nicht, wieso die Kinder durch die Gesamtschule plötzlich besser lesen können sollten.

Quin fordert vor allem Maßnahmen im Bereich der Sprachförderung bereits vor dem Schulbesuch und verpflichtende Sprachkurse für schwache Schüler. Er fordert "qualitativ hochwertige Unterstützung am Nachmittag" für Kinder mit Defiziten. Das könnte etwa von Sozialpädagogen übernommen werden.

(APA)