Quergeschrieben

Feinde, nichts als Feinde im Sommer unseres Missvergnügens

Vom immer wiederkehrenden Todestrieb der ÖVP; einem Bundeskanzler, umgeben von „Feinden“ und dem Mangel an Krisenkompetenz in allen Parteien.

Eigentlich wurde über den Unglücksvogel als Bundeskanzler (oder vice versa) namens Karl Nehammer in den letzten Tagen schon alles geschrieben – nur nicht von mir. Ich hätte es mir und Ihnen gern erspart, denn es gibt nichts Langweiligeres nach den vergangenen Jahren als wieder Worte auf die Goldschale legen zu müssen, während manche meinen, dass man dies bei Politikern nicht tun sollte. Aber genau bei diesen und vor allem in unsicheren Zeiten wie diesen soll und muss man es tun – auch dann, wenn man selbst schon seit Jahrzehnten wiederholt Phasen des Todestriebs der ÖVP thematisiert hat. Ganz ausgelebt hat sie ihn bisher nicht. Das kann man als beachtliches Überlebenstalent sehen oder als ständig wiederkehrenden Irrtum der Beobachter.

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Es ist wieder so weit. Eine Goldwaage für den Ballhausplatz, denn eine Zusammenschau von Handlungen und Worten zeigt einen erstaunlich unsicheren und erratischen Umgang mit der eigenen Position und den Möglichkeiten der Machtausübung. Zuletzt kamen also die Meldungen aus dem Kanzleramt, der Chef habe seinen Familiensommerurlaub und den Besuch der Festspiel-Eröffnungen in Bregenz und Salzburg abgesagt, weil er sich um die Krisen kümmern müsse. Was Nehammer oder seine Berater offenbar als populäres Zeichen des unermüdlichen Einsatzes für „die Menschen“ gewertet haben wollen, ist in Wahrheit ein Armutszeugnis. In einem Team, das in Abwesenheit des Chefs nicht genauso funktioniert und arbeitet wie in seiner Anwesenheit, läuft etwas schief. Die Absage des zweiwöchigen Griechenland-Urlaubs im August mag noch als Sorge um die Krisen durchgehen, obwohl die ja schon länger spürbar sind.

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