Landwirtschaft

Ernährung als Schlüssel für weniger Luftbelastung

Mehr landwirtschaftliche Produktion oder mehr Umweltschutz? Ein Zielkonflikt, der sich entspannen ließe.

Hunderte Millionen Menschen hungern auf dem Planeten und die Weltbevölkerung von derzeit fast acht Milliarden Menschen wächst. Um den globalen Hunger trotz Wachstums einzudämmen, muss die Nahrungsmittelproduktion in der nächsten Dekade etwa jedes Jahr um 1,4 Prozent wachsen. Das geht allerdings auch auf Kosten der Umwelt, bedeutet etwa Artenschwund und Abholzung. Und Emissionen entstehen: Der Nahrungsmittelsektor ist global für mehr als ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Lässt sich dieser Zielkonflikt von Ernährungssicherheit und Umweltschutz lösen?

Fakt ist: Die Agrarproduktion hat immer schon auch externe Kosten verursacht, etwa in Form von Rodung oder Grundwasserbelastung. Und Fakt ist auch, dass in der Vergangenheit viele Gefahren für die Umwelt beseitigt werden konnten. „Die Belastung des Grundwassers durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel etwa hat man in den 1980er-Jahren durch Auflagen und Verbote in den Griff bekommen“, erklärt Franz Sinabell, Agrarexperte beim Wifo. Externe Kosten wurden so internalisiert.

In dieselbe Richtung zielen Vorgaben, die die zeitweise Stilllegung von Flächen oder eine deutliche Reduktion beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorsehen, um etwa den starken Rückgang an für die Ökosysteme wichtige Fluginsekten zu stoppen. Oder um den seit etwa zwanzig Jahren anhaltenden starken Schwund der Singvögel auf Österreichs Äckern zu bekämpfen, denen neben Insekten – also Futter – oft auch Nistmöglichkeiten fehlen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.