Tennis

Warten auf Thiem

Am Dienstag schlägt Dominic Thiem in Kitzbühel auf, Turnierchef Alexander Antonitsch ist „kribbelig“.

Kitzbühel. Österreichs größtes Sandplatzturnier startet ab heute in seine 78. Auflage. Mit von der Partie ist in Kitzbühel erstmals seit 2019 auch wieder Dominic Thiem. Und erstmals wird der nun 28-jährige Niederösterreicher in der Gamsstadt als US-Open-Sieger (2020) einlaufen, nach seiner langen Verletzungsauszeit auch wieder mit frischem Selbstvertrauen im Gepäck. Er trifft am Dienstag auf Veteran Richard Gasquet. Die Wildcard-Spieler Jurij Rodionov und Filip Misolic wiederum treten gegen Spieler aus der Qualifikation an. Die meisterte Sebastian Ofner.

Titelfavorit wäre Vorjahressieger Casper Ruud gewesen. Doch der Weltranglistenfünfte aus Norweger, der gerade das Turnier in Gstaad gewonnen hatte (4:6, 7:6, 6:2 gegen Matteo Berrettini, ITA), musste wegen schon länger anhaltender Schulterproblemen am Sonntag kurzfristig absagen. Titelanwärter Nummer eins ist nun Berrettini (ATP 15).

Thiem hat sein geschütztes Ranking die Rückkehr nach Kitzbühel ermöglicht. „Im Sport ist es ein Auf und Ab. Ich freue mich, wenn man sieht, wie er sich pusht. Es ist ganz anders, bei ein paar Punkten hast du das Gefühl, es ist alles wieder beim Alten“, sagt Turnierdirektor Alexander Antonitsch. „Man merkt es auch bei ihm, was sich da abspielt. Auf der anderen Seite ist es auch ein Zeichen, dass es nicht so leicht ist, wie es sich alle gedacht haben, vielleicht er selbst auch. Es gibt keine Blaupause für ein Comeback.“

Antonitsch freut, wie fit Thiem wirkt und wie er sich auf dem Platz wieder präsentiert. Ob gar die „Titelverteidigung“ in Kitz möglich ist? „Man muss die Kirche ein bisserl im Dorf lassen. Wir freuen uns riesig, wollen ihm von der Atmosphäre einen würdigen Rahmen bieten. Und dann ist alles möglich.“ Also auch Rückschläge.

Rodionov sei für ihn eine „Überraschungsbox“, gegen ihn spiele keiner wirklich gerne. Den noch unbekannten Misolic hat Antonitsch „schon lange auf dem Radar“. Er spielte bei der EM „gut“, arbeitet ab und wann mit Jürgen Melzer, trainiert viel in Kroatien, „ein super aufgeräumter Bursch, fit, ein toller Arbeiter!“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2022)

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