In Ägypten, der Republik Kongo, Uganda und Äthiopien will der Außenminister die Beziehungen Moskaus stärken und Gegenpropaganda betreiben. Militärisch ist Moskau längst in Afrika aktiv.
In Äthiopien, zum Abschluss seines Afrika-Trips, hat Sergej Lawrow keine Widerworte oder Kritik am Ukraine-Krieg zu befürchten. Viele Äthiopier geben den Amerikanern die Schuld an der Eskalation – und sie sehen eine Parallele zum Konflikt um die Krisenprovinz Tigray. Die USA, so die Lesart in der Hauptstadt Addis Abeba, hätten sich im Bürgerkrieg auf die Seite der Tigrayer gestellt, und unter ihrer Führung hätten sich der Westen und die UNO gegen Äthiopien verschworen.
Am Sonntag ist Russlands Langzeit-Außenminister zu einer Reise nach Ägypten, Äthiopien, Uganda und in die Republik Kongo aufgebrochen, wo er auf einen warmherzigeren Empfang hofft als jüngst beim G20-Außenministertreffen auf Bali. Indonesiens Außenministerin hatte ihm eingangs ins Gewissen geredet. Es war ein Kurztrip ins indonesische Urlaubsparadies: Lawrow traf sich am Rande mit seinem chinesischen Kollegen, legte in einer Rede die russische Position dar, und ehe ihn Annalena Baerbock – die deutsche Außenministerin – mit der geballten Kritik des Westens konfrontieren konnte, reiste Lawrow ab. Es gebe nichts zu besprechen, lautete sein lakonischer Kommentar.