Anzeige
Perspektiven

„Wir machen Unternehmen zukunftstauglich“

Fabasoft-CEO Helmut Fallmann: „Es geht um die Förderung eines echten Unternehmertums in Europa. Dieses Ziel verfolgen wir mit der Initiative #nextlevel und unserem Ökosystem.“
Fabasoft-CEO Helmut Fallmann: „Es geht um die Förderung eines echten Unternehmertums in Europa. Dieses Ziel verfolgen wir mit der Initiative #nextlevel und unserem Ökosystem.“Fabasoft
  • Drucken

Digitalwirtschaft. Interview mit Helmut Fallmann, Mitgründer und CEO des Linzer Softwareunternehmens Fabasoft.

Die Presse: Herr Fallmann, Sie gründeten ­Fabasoft 1988 während Ihres Informatik-Studiums. Wofür steht Ihr Unternehmen mehr als drei Jahrzehnte später?

Helmut Fallmann: Fabasoft zählt heute zu den führenden Softwareproduktunternehmen und Cloud-Dienstleistern für digitale Dokumentenlenkung sowie elektronisches Dokumenten-, Prozess- und Aktenmanagement in Europa. Unsere Softwareprodukte sind bei namhaften Privatunternehmen und Organisationen der öffentlichen Hand im Einsatz. So machen beispielsweise unsere cloudbasierten Produkte Fabasoft Approve und Fabasoft Contracts die unternehmens- und länderübergreifende Zusammenarbeit sicherer und effizienter. Unsere Fabasoft eGov-Suite ist die führende Anwendung für elektronisches Aktenmanagement des öffentlichen Sektors im deutschsprachigen Raum. Unsere Insight Engine, Mindbreeze InSpire, nutzt künstliche Intelligenz, um wertvolle Erkenntnisse aus Unternehmensdaten zu liefern.
Kurzum: Wir bringen High-End-Technologie in Form von Standardprodukten so anwenderfreundlich zu unseren Kunden, dass diese schnell und kosteneffizient ihre Ziele erreichen. Auf diese Weise vereinfachen wir die digitale Welt.
Darüberhinaus stehen wir mit unserem neu entwickelten Business-Process-Ökosystem vor einem bedeutenden Innovations- und Wachstumsschritt.

Wie haben Sie die coronabedingte Krise der vergangenen Jahre erlebt, und welchen Einfluss leiten Sie daraus auf die Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft ab?

Egal, ob es um neue Arbeitsmodelle im Home-Office, die elektronische Kontaktnachverfolgung zur Eindämmung von Infektionszahlen oder die Entwicklung eines sicheren Impfstoffs geht – die vergangenen Jahre haben vor Augen geführt, dass Digitalisierung und digitale Vernetzung zum Rückgrat der Informationsgesellschaft geworden sind. Das ist nicht erst seit gestern so, aber die Coronazeit hat es uns noch stärker bewusst gemacht. Wir können aus dieser globalen Krise eminent wichtige Schlüsse für eine nachhaltige Neuorientierung unserer auf Digitalisierung angewiesenen Gesellschaft ziehen.

Vor zwanzig Jahren hätte Selbstisolation als Folge von Lockdowns tatsächlich totale Abschottung bedeutet. Heute ist es ein Segen, dass der Austausch von Informationen in die digitale Ebene verlagert werden kann. Das alles ermöglichen Cloud-Services, mit denen man trotz herausfordernder Situationen wie einer weltweiten Pandemie weiter operieren kann. Diese lagen schon zuvor im Trend der Digitalisierung, Covid-19 hat das Arbeiten in der Cloud seither auch für die letzten Zweifler zur Selbstverständlichkeit gemacht. Wenn irgendetwas Positives von Corona übrigbleiben soll, dann echte Digitalisierung.

Wie sehen Sie die Digitalwirtschaft in Europa, etwa im Vergleich mit den USA? Wo steht Europa und was braucht es, um das Standing langfristig zu verbessern?

Europa hat seine Stärken ganz klar etwa bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Aber auch in anderen Bereichen sind europäische Unternehmen gut aufgestellt, zum Beispiel beim elektronischen Geldtransfer, in der Fertigung und nicht zuletzt beim Thema Nachhaltigkeit. Tatsache ist aber auch, dass Europa mit Ausnahme des Weltkonzerns SAP über keine nennenswerte IT-Industrie verfügt. Praktisch kein Unternehmen in der EU kommt ohne die Software bekannter US-Marken aus. Wir sind zu abhängig.

Was wir in Europa brauchen, ist eine Basis-Autonomie in den Bereichen Software und Elektronik. Es geht um eine gute Mischung von europäischen IT-Lösungen, die hiesigen Unternehmen zur Verfügung stehen soll. Das Problem ist jedoch, dass viel zu oft europäische Gründer ihre IT-Start-ups an US-Investoren oder -Firmen verkaufen.
Wir müssen folglich ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass die schnelle Veräußerung europäischer Start-up-Lösungen an Unternehmen aus Übersee nicht die erste Wahl für Exit-Strategien bleiben darf. Wir müssen traditionelle Industriebetriebe in Europa davon überzeugen, dass Beteiligungsoptionen an kreativen und bereits erfolgreichen jungen Unternehmen eine Win-win-Situation für beide erzeugen können.

Liegt darin die Motivation von ­Fabasoft, sich neben dem ureigenen Geschäft stark auf die Förderung junger Softwareunternehmen zu fokussieren – am Beispiel der Initative #nextlevel?

Was uns am Herzen liegt, ist die Förderung eines echten Unternehmertums in Europa. Im Rahmen der Initiative #nextlevel suchen wir demnach Gründer, die weiter Unternehmer sein wollen und keine Privatiers oder Seriengründer – sprich Menschen, denen es darum geht, ihr unternehmerisches Lebenswerk weiterzuführen und zu stärken. Konkret bieten wir jungen Digitalschmieden, die Softwareprodukte für den Einsatz in dokumentenintensiven Branchen entwickeln, eine strategische Partnerschaft an, um mit ihnen den nächsten Wachstumsschritt zu gehen.
Unsere Beteiligung ist eine Alternative zum Usus des schnellen Abverkaufs von Ideen. Die Partnerschaft hilft den Entrepreneuren dabei, sich auf ihre unternehmerischen Ziele zu fokussieren, während wir als Fabasoft mit unserem finanziellen und netzwerktechnischen Hintergrund zur Seite stehen. So sind unserer Ansicht nach 25 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr über mindestens fünf Jahre realistisch. Dass dies funktioniert, haben wir in der Vergangenheit bereits bewiesen. Das zeigen die Beispiele der Xpublisher GmbH oder des Search-Technologie-Unternehmens Mindbreeze.

Mit dem neuen Ökosystem geht Fabasoft nun den nächsten Innovationsschritt. Welche Idee verfolgen Sie damit, und wer soll davon profitieren?

Im Kern geht es um die Schaffung eines einzigartigen, kuratierten Ökosystems für digitale Geschäftsprozesse, das sich um die effiziente Verarbeitung von geschäftsrelevanten Dokumenten dreht. Wir wollen damit die Möglichkeiten unserer Kunden stärken. Und jedes Produkt, das wir entwickeln oder an uns binden, hat seinen Platz darin. Wir sprechen natürlich auch unsere Partner, Tochterunternehmen und Beteiligungen an, deren Wachstum wir, wie gesagt, durch unsere professionelle Begleitung beschleunigen.
Im Grunde ist das Ziel, Scale-ups und deren Produkte zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen erfolgreich zu machen.

Das Unternehmen

Das Linzer Softwareunternehmen Fabasoft steht für Digitalisierung, Beschleunigung und Qualitäts­steigerung von Geschäftsprozessen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die strategische Beteiligung an jungen IT-Unternehmen.
Fabasoft zählt zu den führenden europäischen Softwareherstellern und Cloud-Dienstleistern, hat seinen Hauptsitz in Linz und unterhält Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA.

Mehr unter: www.fabasoft.com

Information

Die Seiten „Perspektiven“ beruhen auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und sind mit finanzieller Unterstützung der Fabasoft entstanden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.