Imvanex

EU-Kommission genehmigt Impfstoff gegen Affenpocken

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(Symbolbild)Die Presse/Clemens Fabry
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Nach einer entsprechenden Empfehlung der EMA hat die EU-Kommission den Impfstoff Imvanex zugelassen. Die erste Lieferung ist bereits vergangene Woche in Österreich eingetroffen.

Die EU-Kommission hat den Impfstoff Imvanex gegen Affenpocken zugelassen. Wie ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte, folgte die Behörde am Montag einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde und genehmigte das Präparat des Unternehmens Bavarian Nordic zum Schutz von Erwachsenen gegen die Affenpocken.

Bisher war der Impfstoff auf EU-Ebene nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen. Die aktuelle Entscheidung gilt nun für alle 27 EU-Staaten sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen. Bereits am Freitag hatte sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Den Haag dafür ausgesprochen, die Zulassung auf Affenpocken auszuweiten. In der Regel folgt die EU-Kommission diesen Entscheidungen.

Die EU hatte zuletzt bereits zwei Verträge über insgesamt 163.620 Dosen des Impfstoffs von Bavarian Nordic abgeschlossen. In den USA ist das Präparat unter dem Namen Jynneos zugelassen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides äußerte sich angesichts schnell steigender Fallzahlen in der EU zuletzt besorgt. Die WHO erklärte den Affenpocken-Ausbruch am Wochenende zu einer "Notlage von internationaler Tragweite".

Lieferung in Österreich eingetroffen

In Österreich traf eine erste Lieferung von 2340 Dosen des Impfstoffs am Dienstag ein. Eine weitere größere Lieferung von Imvanex oder Jynneos wird in den kommenden Wochen erwartet, berichtete das Gesundheitsministerium. Vom Nationalen Impfgremium wird eine Impfung derzeit nur für bestimmte Risikogruppen empfohlen. Die verfügbaren Dosen werden als postexpositionelle Prophylaxe nach Kontakt mit einer erkrankten Person, für spezialisiertes Laborpersonal sowie für Gesundheitspersonal mit hohem Expositionsrisiko eingesetzt.

In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit kann auch Personen mit individuellem Risikoverhalten in der Folge eine Impfung angeboten werden. Ein Risikoverhalten liegt vor, wenn Personen häufig wechselnden sexuellen Kontakt haben. In Österreich sind aktuell insbesondere Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern von Affenpocken betroffen.

(APA/dpa)

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