Das Schicksal des Donbass entscheidet sich in den Frontstädten Siversk und Bachmut. Mit der jüngsten Angriffswelle versucht Moskau, eine neue Phase des Krieges einzuleiten. Kiew bereitet sich derweil auf einen Gegenangriff vor.
Die Einschläge der Artilleriegranaten kommen immer näher. Aber die beiden Sanitäterinnen zucken mit keiner Wimper – selbst dann nicht, als Steine mit der Druckwelle einer Explosion durch die Luft fliegen und auf den Militärkrankenwagen prasseln. Marichka und Vaselyna haben sich längst an den Krieg gewöhnt. Seit März arbeiten sie in ihrem improvisierten Feldlazarett unter Bäumen am Ortseingang von Siversk. Der gerade mal 12.000 Einwohner große Ort ist die neue Frontstadt im Donbass.
„Früher hatten wir Patienten aus Städten wie Sjewjerodonezk und Lyssytschansk, aber die sind mittlerweile von den Russen besetzt“, sagt Vaselyna. Nun ist Siversk einer von zwei wichtigen Eckpfeilern der neuen Verteidigungslinie der Ukrainer.