Unwetter

Mure auf Mölltal Straße reißt Autos mit

APA/DENISE GASCHNIG
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Auch im Salzburger Lungau wurde ein Bauernhof durch eine Mure beschädigt. Im Tiroler Stubaital ist es aufgrund von Starkregen erneut zu Hangrutschungen gekommen. In Wien hat ein Sturm gewütet.

Unwetter haben in der Nacht in Österreich wieder zahlreiche Feuerwehreinsätze ausgelöst. Betroffen waren insbesondere Oberkärnten, das Stubaital in Tirol und der Lungau in Salzburg. Aber auch in Wien musste die Feuerwehr wegen eines heftigen Sturms über 70 Mal ausrücken. 

Zwei massive Murenabgänge haben am späten Montagabend die Mölltal Straße (B106) in Oberkärnten verlegt. Wie die Landespolizeidirektion Kärnten am Dienstag in der Früh mitteilte, löste sich zwischen Kilometer 37,8 und 39,5 "teilweise der gesamte südseitige Hang oberhalb der Bundesstraße". Drei Autos seien erfasst und teilweise mitgerissen worden, doch konnten sich alle Insassen selbst befreien und blieben unverletzt.

An den Fahrzeugen und Straßenleiteinrichtungen sei Sachschaden entstanden, hieß es. Die Mölltalstraße bleibe zwischen Tresdorf und Latzendorf (Bezirk Spittal an der Drau) bis zum Ende der Aufräumarbeiten am Dienstag gesperrt. Damit ist der oberhalb der Gemeinde Stall liegende Teil des Kärntner Gebirgstales, darunter die Orte Rangersdorf, Winklern oder Heiligenblut, nur über Osttirol, konkret die Großglocknerstraße (B107), erreichbar.

Erneut Murenabgänge im Stubaital

Drei Tage nach den schweren Unwettern ist es Montagabend im Tiroler Stubaital neuerlich zu mehreren Murenabgängen infolge von Starkregen gekommen. Der Parkplatz der Gletscherbahn wurde überflutet und ein geparktes Auto mitgerissen, teilte die Polizei Dienstagfrüh mit. Personenschäden seien keine gemeldet worden. Die Stubaier Gletscherstraße wurde für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Suche nach dem seit Freitag vermissten Pfarrer ist der Wasserrettung zufolge derzeit unmöglich.

IMAGO/Bernd März

"Wir haben aktuell keine Chance", schilderte Konrad Kirchebner von der Tiroler Wasserrettung. Nach den neuerlichen Murenabgänge habe man im Wasser aufgrund der Verschmutzung keine gute Sicht, zudem sei der Wasserstand viel zu hoch, erklärte er. "Wir müssen besseres Wetter abwarten", meinte Kirchebner. Am Mittwoch werde die Lage neu beurteilt. Aber bei der Aufgabe handle es sich um die "Suche der Nadel im Heuhaufen", verdeutlichte er die Herausforderung.

Bauernhof im Lungau von Mure beschädigt

In Thomatal im Lungau ist in der Nacht auf Dienstag ein Bauernhof während eines Unwetters von einer Mure beschädigt worden. Die Bewohner waren nach Angaben der Polizei im Haus geblieben und sind unverletzt, die Tiere wurden aus dem Stall gebracht. Durch den Murenabgang im Bereich des Fischergrabens wurde ein Teil der Bundschuh-Landesstraße verschüttet.

Mitarbeiter der Straßenmeisterei Lungau sowie eines Erdbauunternehmens haben noch in der Nacht begonnen, die Straße von den Geröllmassen zu befreien. Im Einsatz standen auch 20 Feuerwehrleute der örtlichen Feuerwehr. Die Bundschuh-Landesstraße bleibt so lange gesperrt, bis die Aufräumarbeiten abgeschlossen sind.

70 Einsätze in Wien

Die Wiener Berufsfeuerwehr hat in der Nacht auf Dienstag bisher 70 zusätzliche Einsätze zum Normalbetrieb aufgrund des Sturmes in Wien gezählt. Es habe sich um Sicherungsarbeiten wegen loser Äste, Dachziegel, Fensterflügel und Bauteile sowie wegen umgestürzter Bäume gehandelt, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer. Die Einsatzkräfte seien seit 3.00 Uhr im ganzen Stadtgebiet unterwegs.

(APA)

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