Am 17. April entstand dieses Wandgemälde der  „Oma des Sieges“ im russischen Murmansk
Russland

Warum die Oma mit Sowjetflagge Putin so hilft

Eine alte Ukrainerin ist zum Kriegssymbol geworden, und in die Kreml-Propaganda schleicht sich Sowjetsymbolik: Wie Putin alte Heimatgefühle nutzen – in einem an eigener identitätstiftender Symbolik schwachen Staat.

„Oma Z“, „Oma des Sieges“, „Oma mit der roten Fahne“ – sie hat schon viele Namen erhalten in den sozialen Medien, in Politikerreden. Und Skulpturen, riesige Street-Art-Bilder, unzählige Memes zeigen die alte Frau, die am 4. März mit der Sowjetflagge in der Hand die ukrainischen Soldaten begrüßte – im Glauben, es seien Russen. Das Video davon ging viral.

Ihr wirklicher Name ist inzwischen auch längst bekannt: Anna Iwanowna (sie heißt wie eine russische Zarin des 18. Jahrhunderts) wohnt am Stadtrand von Charkiw. Das Video zeigt, wie ein ukrainischer Soldat ihr ein Essenspaket gibt und im Gegenzug auf der sowjetischen Fahne herumtritt, woraufhin sie das Essen nicht mehr will. (Nicht auf diesem Video zu sehen: Ihr Mann nimmt das Essen, und die Soldaten und sie pflegen in den darauffolgenden Tagen freundschaftlichen Umgang.) Anna ist jetzt berühmt und wird von vielen Journalisten, unter anderem der BBC, besucht. Sie präsentiert ihren Gesprächspartnern unterschiedliche Versionen ihrer Motive, eine davon zieht sich durch und scheint doch glaubwürdig: Sie habe die Fahne nicht herausgeholt, „damit es Krieg gibt“.
Ein „altes Mütterchen“, das die „Befreier“ begrüßen will und von Ukrainern übel behandelt wird: Darauf mussten sich die Kriegsbefürworter stürzen.

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