1000 Flüge gestrichen

Warnstreiks bei Lufthansa begonnen - 19 AUA-Flüge betroffen

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Die Warnstreiks könnten sich bis Freitag auf den Flugverkehr auswirken. 1000 Flüge der Lufthansa wurden gestrichen, darunter auch Verbindungen zwischen Wien und Frankfurt und München.

Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Streikleiter Marvin Reschinsky bestätigte den Streikbeginn am Mittwoch in der Früh. Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag. Betroffen sind auch 19 AUA-Flüge, darunter alle Verbindungen zwischen Wien und Frankfurt sowie München.

134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen. An den betroffenen Flughäfen sei es aber ruhig, weil Reisende im Voraus informiert worden und deshalb gar nicht erst angereist seien, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.

Auch ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport sagte, es herrsche in den Terminals geregelter Betrieb. Die Gewerkschaft Verdi appellierte erneut an die Lufthansa, ein verbessertes Tarif-Angebot auf den Tisch zu legen.

Bestreikt werden laut Verdi am Mittwoch seit 3.45 Uhr verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln. Aufgerufen sind ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen bringen. Der Ausstand soll bis Donnerstag, 6.00 Uhr, dauern. Verdi hat zu Kundgebungen an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und München aufgerufen.

An den dezentralen Flughäfen fallen voraussichtlich jeweils nur die Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt aus. Neben den 1023 abgesagten Flügen mit LH-Flugnummer können weitere Verbindungen von Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian und Air Dolomiti kommen, da sie an den Drehkreuzen von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt werden. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.

2100 AUA-Passagiere betroffen

Wie die AUA vor Streikbeginn mitteilte, sind rund 2100 Passagiere der österreichischen Lufthansa-Tochter betroffen. Konkret werden am Mittwoch alle 18 Austrian-Airlines-Flüge zwischen Wien und Frankfurt sowie München gestrichen, ein weiterer Flug am Donnerstag. Verbindungen zwischen Wien und anderen Flugzielen in Deutschland bleiben aufrecht.

Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3./4. August in Frankfurt vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.

(APA/DPA)

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