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Kaffeemaschinen-Streit im ORF

++ HANDOUT ++ DER MULTIMEDIALE NEWSROOM DES ORF
++ HANDOUT ++ DER MULTIMEDIALE NEWSROOM DES ORF(c) APA/ORF (THOMAS RAMSTORFER)
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Wer darf wo eine Kaffeemaschine aufstellen? Darüber sind sich Geschäftsführung und Redaktion uneins.

Mehr als 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TV-, Radio- und Online-Information arbeiten in dem neuen multimedialen ORF-Newsroom am Küniglberg. Erst heute wurde bekannt gegeben, dass Ö3-Infochef Sebastian Prokop diesen leiten wird. Viel war im Vorfeld der Übersiedelung in den Newsroom von Verteilungskämpfen und Sorgen die Rede. Mit einem Streitpunkt haben wohl die wenigsten gerechnet: den Kaffeemaschinen. Denn Sicherheitschef Pius Strobl hat die Weisung ausgegeben, dass keine Kaffeemaschinen außerhalb der Teeküchen zulässig sind. Private Kaffeemaschinen müssten sofort abgebaut werden, heißt es in einem Mail Strobls an die Belegschaft, das der „Presse“ vorliegt.

Strobl begründet den Schritt mit der Hausordnung und mit Sicherheitsbedenken (Beeinträchtigung des Netzwerks). „Weiters weise ich darauf hin, dass der ORF finanziell gestützte Kaffeemaschinen in den Teeküchen bereitstellt. Zusätzlicher Ankauf von Kaffeekapseln oder -bohnen auf Kosten des ORF ist weder vorgesehen noch zulässig“, heißt es in dem Mail des Sicherheitschefs. Sonst würden die Kosten des Hauses steigen.

Wütende Reaktionen gab es aus der Redaktion, die sich gegen den Abbau ihrer Maschinen wehrt – mit Unterstützung der Chefredakteure. „Wir ersuchen dringend, diese privaten Kaffeemaschinen vorerst dort zu belassen, wo sie sind“, schrieben Hannes Aigelsreiter (Radio), Matthias Schrom-Kux (TV) und Christian Staudinger (Online) in einer gemeinsamen Mail zurück, berichtet der „Kurier“. „Sie einfach zu entfernen, entspricht sicher nicht dem Geist professionellen und sozial kompetenten Handelns. Wir werden da Anfang August eine gute Lösung finden.“

Das wiederum ließ Strobl nicht auf sich sitzen und schrieb spöttisch zurück: „Die Missachtung der geltenden Hausordnung und der Sicherheitsvorgaben ist also im Umkehrschluss eine 'professionelle Handlung'“. Und gab der Redaktion eine Schonfrist: Private Kaffeemaschinen würden bis zum 5. August 2022 um 16.00 Uhr in den Teeküchen stehen gelassen. Bis dahin hat die Geschäftsführung unter Generaldirektor Roland Weißmann Zeit, eine andere Weisung auszugeben. Welche Kaffeemaschinen der ORF seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt, war leider nicht in Erfahrung zu bringen.

>> Bericht im „Kurier"

(her)

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