Die steigenden CO2-Emissionen aus der Waldnutzung sollen nicht in der Bilanz von Österreich aufscheinen - ein "buchhalterischer Trick", kritisieren WWF und Global 2000.
WWF und Global 2000 haben Österreich die Forcierung von Klima-Bilanzfälschung vorgeworfen. Die Umweltorganisation kritisierten unisono den Vorschlag, die steigenden Emissionen aus der Waldnutzung nicht mehr zum Ausstoß der Treibhausgase des Landes zu zählen.
"Wird Wald gerodet, entsteht CO2, das auch bilanziert werden muss. Österreich versucht mit allen Mitteln, genau dies zu verhindern", erklärte Johannes Wahlmüller von Global 2000 am Montag in einer Aussendung. "Damit macht sich Berlakovich zum Bilanzfälscher und blockiert die laufenden Verhandlungen in Cancun", kritisierte Kathrin Hebel vom WWF. Ähnliche Interessen vertreten laut WWF auch Schweden und Finnland. Bedeuten würde dies, dass europäische Staaten so viel Wald abholzen könnten wie sie wollten, ohne dass die dadurch freigesetzten Emissionen auf ihre Rechnung geschrieben würden.
Durch die Schaffung eines solchen "buchhalterischen Tricks" in der Klimabilanz müssten die EU-Staaten weniger Emissionen einsparen, betonte auch der WWF. "Wenn sich die österreichische Position durchsetzt, können nach unseren Schätzungen bis zu 450 Gigatonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre gelangen, ohne dass sie in der Klimabilanz aufscheinen", rechnete Global 2000 vor. Paradoxerweise verlangten die Industrienationen von den Entwicklungsländern, ihre Wälder als Kohlenstoffsenken zu erhalten.
(APA)