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Warum Sergej Lawrow in Afrika hofiert wird

via REUTERS
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Seit 2018 untermauert Russland seinen wachsenden Großmachtanspruch mit verstärktem Engagement in Afrika. Dort offenbarte sich in einigen Ländern nun das enge Netz der Abhängigkeiten beim Besuch des russischen Außenministers.

Eine herzlichere Begrüßung von Russlands Außenminister Sergej Lawrow in der Republik Kongo hätten sich die Propagandisten des Kremls nicht wünschen können. Mit einer innigen Umarmung wurde er am Flughafen Brazzaville von Jean-Claude Gakosso empfangen, Außenminister des kleineren der beiden Kongos – und einer von mehreren Kabinettsmitgliedern des Landes, die einst in der Sowjetunion studiert haben: Auf Russisch fragte Gakosso Lawrow bei einer gemeinsamen Pressekonferenz um Erlaubnis, auf Französisch sprechen zu dürfen. Man war trotz des breiten Lächelns nicht vollends sicher, ob die devote Geste als Scherz gemeint war.

Später traf Lawrow dann auf Präsident Denis Sassou-Nguesso. 18 Sekunden lang dauerte das Händeschütteln der beiden. Bilder der Verbindlichkeit, wie schon bei Lawrows erster Station seiner Afrika-Reise in Ägypten am Sonntag. Dort traf der russische Chefdiplomat auf Vertreter aus 22 arabischen Ländern. Und wurde von ihnen, geduldig in einer Reihe aufgestellt, ähnlich jovial begrüßt wie er es tags darauf in Brazzaville erleben sollte. Die Botschaft des Kremls ist klar: So global isoliert, wie es der Westen darstellt, ist Russland nicht.

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