EM-Halbfinale

England feiert die Ferse der Löwin

Alessia Russos Torjubel
Alessia Russos TorjubelREUTERS
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Joker Alessia Russo gab dem souveränen Finaleinzug der Lionesses den besonderen Touch. Millionen sahen zu.

Sheffield/Wien. „Man muss schon viel Mut haben, so etwas Unerwartetes und Phänomenales zu tun“, schwärmte Englands Teamchefin Sarina Wiegman. Als hätte ihre Auswahl im EM-Halbfinale mit dem klaren 4:0-Sieg über Schweden, immerhin Nummer zwei der Welt und Finalist bei Olympia 2021, nicht schon ein Statement für sich gesetzt, wurde der Einzug ins Finale vom Traumtor Alessia Russos noch einmal überstrahlt: Die 23-Jährige traf per Ferse durch die Beine der Torhüterin zum 3:0.

„Ich dachte einfach, dass es der kürzeste Weg ins Netz war ohne mich umzudrehen. Ich habe es nicht wirklich gesehen, aber ich habe gefeiert und den Moment genossen“, sagte die Schützin selbst dazu. Russo steht beim Heimturnier in der Hierarchie noch hinter Rekordschützin Ellen White (ein Treffer fehlt auf die FA-Bestmarke von 53 durch Wayne Rooney), ihre Joker-Auftritte sind Beleg für die Stärke der englischen Bank: Im Schnitt 49 Minuten benötigte die Stürmerin von Manchester United pro Tor, insgesamt schoss sie vier, nur Beth Mead noch mehr (sechs).

England wird nun noch intensiver diskutieren, ob Russo im Finale im ausverkauften Wembley Stadion am Sonntag den Vorzug gegenüber White bekommen sollte. Denn das Interesse an den Lionesses ist groß: Neben den 25.000 Fans im Stadion in Sheffield schauten weitere 9,3 Millionen auf BBC zu (ohne Streams). „Erhebend, aufregend, unglaublich“, sagte Ex-Profi David Beckham, der das Spiel mit seiner Tochter verfolgte. Wiegman ist überzeugt, dass das Team im dritten Anlauf nach 1984 und 2009 bereit für den ersten Titel ist. „Wir wollen die Nation inspirieren, und das tun wir.“ (swi)

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