Leitartikel

Orbán zu Gast in Wien: Nehammer muss deutliche Worte finden

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BELGIUM-EU-UKRAINE-POLITICS-SUMMIT-ENLARGEMENTAPA/AFP/LUDOVIC MARIN
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Die EU ist zu Recht entsetzt über die Aussagen von Ungarns Premier zur Ablehnung von „Gemischtrassigen“. Die Provokationen müssen enden.

Der Plan ging nach hinten los. Karl Nehammer hatte ein freundschaftliches Treffen unter „Partnern“ mit dem zweifelsfrei aktuell wichtigen Hauptthema irreguläre Migration ersonnen – und den Besuch Viktor Orbáns in Wien euphorisch angekündigt. Dem Kanzler dürfte bekannt sein, wes Geistes Kind Orbán ist. Dennoch hat er die Unberechenbarkeit seines Gastes unterschätzt. Nun wird sich die europäische Öffentlichkeit beim Empfang des Ungarn am heutigen Donnerstag in Wien auf eine einzige Frage konzentrieren: Richtet Nehammer im Lichte der jüngsten Ereignisse klare Worte an sein Gegenüber?

Der ungarische Langzeitpremier kommt zur absoluten Unzeit. Just wenige Tage vor seinem Österreich-Besuch hat sich der Paria unter den EU-Chefs mit einer unsäglichen Rede vor Angehörigen der ungarischen Volksgruppe in Rumänien ins endgültige Abseits befördert – weit jenseits jener demokratischen Wertvorstellungen, die in der EU Common Sense sein sollten. Dass Orbán mit Blick auf die Zuwanderung von außerhalb Europas davon spricht, dass die Ungarn „nicht zu Gemischtrassigen“ werden wollten, ist – das muss hier nicht ausgeführt werden – völlig inakzeptabel.

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