Morgenglosse

Nun kommt die zweite Rate für die Corona-Krise

FILE PHOTO: A man walks outside The Federal Reserve Bank of New York
FILE PHOTO: A man walks outside The Federal Reserve Bank of New YorkREUTERS
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Die horrende Inflation macht Zinserhöhungen unausweichlich. Und auch wenn diese eine neuerliche Rezession bringen, muss diese bittere Pille nun geschluckt werden.

Die Welt stehe erneut am Rand einer Rezession. Das sagte der Chefökonom des Internationalen Währungsfonds am Mittwoch, nachdem der Fonds tags zuvor die globalen Wachstumserwartungen für heuer bereits spürbar gekürzt hatte. Komme es nun zu dem durchaus erwartbaren Gas-Stopp durch Russland, sei zumindest in den Industrieländern des Westens ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu erwarten.

Ein wichtiger Grund für die Abschwächung der Wirtschaft ist aber auch die Straffung der Geldpolitik, die vor allem in den USA rasant erfolgt. Die US-Notenbank Federal Reserve erhöhte am Mittwochabend die Leitzinsen neuerlich um 0,75 Prozentpunkte. Damit soll die horrende Inflation von zuletzt 9,1 Prozent im Juni endlich unter Kontrolle gebracht werden. Gleichzeitig sorgt dies aber auch für eine deutliche Abkühlung der Wirtschaft, weil kreditfinanzierte Investitionen deutlich zurückgehen.

Auch in Europa wird die von Sparern seit langem erwartete Zinswende zu einer Abkühlung führen. Und wenn dann die Arbeitslosigkeit wieder wächst, dürfte auch der politische Druck steigen, es mit der Straffung nicht zu übertreiben. Diesem Druck sollten die Zentralbanker aber jedenfalls widerstehen. Denn die jetzige Abschwächung ist nur jenes wirtschaftliche Minus der Coronapandemie, das durch die lockere Geldpolitik hinausgeschoben wurde.

Irgendwann muss für diese - in der Krise durchaus berechtigte Politik - jedoch die Rechnung bezahlt werden. Und je länger das hinausgeschoben wird, desto höher fällt diese aus.

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