Quarantäne-Aus

Krankschreibung (nur) wegen Covid nicht möglich

Mit welcher Diagnose schreibt man Covid-Infizierte künftig krank?
Mit welcher Diagnose schreibt man Covid-Infizierte künftig krank?Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Bisher galten Abgesonderte automatisch als krank, nun entscheiden die Symptome.

Das Ende der Quarantäne für Covid sorgt auch unter Ärzten für Diskussionen. Es geht dabei darum, wie man von Covid Betroffene überhaupt krankschreibt.

Denn bisher war es so, dass Covid-Erkrankte durch die Absonderung automatisch krankgeschrieben waren. Dies fällt nun weg. Aber umgekehrt wurde Covid-19 als Krankheit noch nicht ins dafür vorgesehene Regulativ aufgenommen, sodass man mit dieser Diagnose also nicht krankgeschrieben werden kann. Wie soll das dann künftig funktionieren?

Das Gesundheitsministerium dementiert auf Anfrage der „Presse“, dass man etwas übersehen haben könnte, auch sei hier keine Änderung geplant. „Richtig ist, dass aufgrund einer Corona-Infektion allein nicht automatisch auch eine Krankschreibung erfolgt“, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Sobald aber Symptome auftreten – also eine Krankheit im sozialversicherungsrechtlichen Sinn (regelwidriger Körperzustand) – vorliegt, ist natürlich auch eine Krankschreibung aufgrund von Covid-19 durch Ärztinnen und Ärzte möglich.“ Das sei auch bisher schon so gewesen, wenn jemand nach dem Ende der Absonderung noch krank war, betont das Ministerium.

Seitens der Ärzteschaft war zu hören, dass man schon noch damit rechnet, Personen künftig mit der Diagnose „Corona“ krankschreiben zu können, auch wenn es dafür einer Neuregelung bedürfe.

Für Diskussionen sorgen indes die Mehrkosten durch künftige Corona-Krankenstände. Aus aktueller Sicht sei ein Coronafall ab 1. August als Krankenstand wie jeder andere zu behandeln, erklärte die Wirtschaftskammer Wien. Das bedeute, dass der Bund die Ersatzzahlungen nicht mehr leiste.

Anstieg bei Zahl der Patienten

Gleichzeitig steigt die Zahl infizierter Spitalspatienten: Am Mittwoch waren es 1719 Kranke, auf Intensivstationen lagen 101 Schwerkranke. Binnen einer Woche sind 215 infizierte Patienten hinzugekommen. Seit Dienstag gab es 27 Todesopfer.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.