Der Prediger Sadr lässt seine Anhänger das Parlament stürmen, um seinen Rivalen Maliki einzuschüchtern.
Sie strömten ins Plenum, schwenkten Fahnen und ließen ihren Anführer hochleben – dann zogen sie sich auf dessen Befehl wieder zurück: Die Besetzung des irakischen Parlaments in Bagdad durch Tausende Anhänger des Politikers und Predigers Muqtada al-Sadr war eine Machtdemonstration und eine Kampfansage. Sadr wollte seinem Rivalen, Ex-Premier Nuri al-Maliki, und dem Iran zeigen, dass seine Bewegung die irakische Politik lahmlegen kann. Maliki reagierte mit einer Demonstration der eigenen Kampfbereitschaft: Er ließ sich mit einem Sturmgewehr fotografieren und die Aufnahmen auf Twitter verbreiten. Neun Monate nach der Parlamentswahl steht der Irak vor einer gefährlichen Eskalation.