Einwurf

Staatsbürgerschaft mit Augenmaß

Die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft sollte an die Lebensrealität des 21. Jahrhunderts angepasst werden.

Zum Autor:

Paul Mychalewicz ist Historiker und Anglist sowie Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Wien.

Immer wenn ein Missstand aus der Wiener Magistratsabteilung 35 bekannt wird, befeuert dies die Diskussion über die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft insgesamt. Dabei geht die Kluft zwischen der Ablehnung jeder Änderung und der Forderung nach einer weiten Öffnung mitten durch die Wiener SPÖ. Salopp formuliert ist es eine Auseinandersetzung zwischen den Flächenbezirken und den sogenannten rot-grünen „Bobo-Bezirken“. Das Ergebnis ist keine Änderung, weil quer durch die Parteien anscheinend ein minimaler politischer Konsens fehlt. Dabei könnte man mit der Beseitigung von Schikanen und einer Angleichung an die Lebensrealität des 21. Jahrhunderts sehr wohl die Situation für manche Personengruppen erleichtern.

Keine rechtlichen Änderungen sind etwa für Verbesserungen bei der MA 35 nötig. Hier hat der Neos-Politiker Christoph Wiederkehr die dortige Situation von seinen SPÖ-Vorgängern geerbt. Ziel muss ein menschlich angemessener Kontakt mit den Antragsstellern sein. Ein Rechtsanspruch ist kein Gnadenakt.

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