Ein chinesisches Aufklärungsschiff steuert auf die Insel zu. Dort kontrolliert Peking einen Hafen, den Colombo nicht zahlen konnte. Indien ist alarmiert.
Wien/Colombo. Nicht nur die Taiwan-Krise droht jederzeit zu explodieren: Zum Brennpunkt wird auch immer mehr Südasien, wo China ebenfalls seine Macht ausbauen will. Dabei könnte das bankrotte, von Armut und politischen Turbulenzen erschütterte Sri Lanka zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Land wird immer abhängiger von chinesischer Finanzierung. Nun zeigt sich, wie sehr das KP-Regime in Peking diese „Nähe“ für die eigenen Militärambitionen nutzen will.
Offenbar befindet sich das chinesische Aufklärungsschiff Yuan Wang 5 auf dem Weg nach Sri Lanka, Mitte August soll es im Hafen von Hambantota anlegen. Darauf weisen nicht nur Daten aus Systemen für die Verfolgung von Schiffsrouten hin, sondern auch ein Bericht der chinesischen Belt-and-Road-Initiative (auch Seidenstraße) in Sri Lanka. Das befeuert Befürchtungen Neu-Delhis und vieler Sri Lanker, Peking wolle die Insel zum strategischen Stützpunkt des Militärs umfunktionieren – just vor der Haustür des Erzfeindes Indien und inmitten der wichtigsten Handelsroute zwischen Asien und Europa.