Anlagenbauer

Andritz mit Rekordaufträgen

Das steirische Unternehmen zog Aufträge aus Finnland und Indien an Land.

Wien. Die Quartalszahlen, die der steirische Anlagenbauer Andritz am Freitag präsentierte, kamen sehr gut an, die Aktie des ATX-Konzerns lag am Nachmittag zeitweise mehr als fünf Prozent im Plus. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen seinen Gewinn um 22,3 Prozent auf 167,2 Mio. Euro, der Umsatz erhöhte sich um 9,6 Prozent auf 3,32 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erreichte per Ende Juni mit 9,86Mrd. Euro (plus 33,2 Prozent) einen neuen Höchststand. Der Auftragseingang lag das dritte Quartal in Folge über zwei Mrd. Euro, im ersten Halbjahr 2022 stieg er um ein Drittel auf 4,77 Mrd. Euro an.

In Finnland erhielt Andritz den Zuschlag für die Lieferung der weltgrößten Anlage zur Produktion bzw. Aufbereitung von Biomethanol für ein Werk des Zellstoffproduzenten Metsä Fibre. Im Geschäftsbereich Metals erhielt die Tochter Schuler einen Großauftrag für eine Pressenlinie in China.

Aus Indien erhielt Andritz den Auftrag, ein großes Pumpspeicherkraftwerk – eine integrierte Lösung aus Solarstrom und Wasserkraft – auszurüsten. Das Auftragsvolumen bewege sich „im niedrigen dreistelligen Millionenbereich“, also zwischen 100 und 300 Mio. Euro, Auftraggeber sei das indische Privatunternehmen Greenko, berichtete Firmenchef Joachim Schönbeck.

Im Geschäftsbereich Hydro habe sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr fast verdoppelt, Umsatz und Ergebnis seien aber nur leicht gestiegen. „Der Auftragseingang spiegelt sich erst deutlich zeitversetzt im Umsatz wider“, sagte Schönbeck und verwies dabei auf die Langfristigkeit in diesem Geschäftsbereich. „Hier sehen wir die Talsohle durchschritten, wenn wir als Gesellschaft die Energiewende ernst nehmen.“

Die Analysten der Baader Bank bestätigten ihre Kaufempfehlung und ihr Kursziel von 61 Euro für die Aktien, die zuletzt um etwa 45 Euro gehandelt wurden. Der Kurs stagniert allerdings seit Jahren tendenziell.

Andritz sei einer der risikoresistentesten Investitionsgüterhersteller, schrieben die Analysten. Laut der Baader Bank haben die gemeldeten Andritz-Kennzahlen die Erwartungen übertroffen. Die Baader-Experten hoben dabei insbesondere den starken Auftragseingang aller Andritz-Geschäftsbereiche und die exzellente Rentabilität hervor.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2022)

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