Finale

Ein Wiener Derby krönt den Football-Meister

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Mit Danube Dragons und Vienna Vikings sieht die Austrian Bowl erstmals zwei Finalisten aus der Hauptstadt. Das wichtigste Saisonfazit aber ist: Die Liga begeistert auch nach dem Abgang der Aushängeschilder.

Wien. Eine Premiere krönt heute (19 Uhr, live ORF Sport+) eine äußerst spannende Saison in der Austrian Football League (AFL). Mit den Danube Dragons und den Vienna Vikings duellieren sich in der Austrian Bowl XXXVII in der St. Pöltener NV Arena erstmals zwei Wiener Vereine um den Titel. Als Favoriten in dieses Derby gehen die Dragons, die den Grunddurchgang ohne Niederlage absolvierten und im Play-off Telfs keine Chance ließen.

„Für uns ist der Einzug in die Austrian Bowl etwas ganz Besonderes“, erklärte Head Coach Michael Hönig. Der ganze Verein fiebere dem Saisonhighlight entgegen. Umso wichtiger sei es, nicht die Konzentration auf das Wesentliche zu verlieren. „Im Endeffekt müssen wir uns den letzten Sieg noch einmal verdienen.“

Den Finaleinzug des AFL-Teams der Vikings kann man in Anbetracht dessen, dass die eigentliche Einsermannschaft vor der Saison gemeinsam mit den Raiders Tirol in die European League of Football (ELF) wechselte, durchaus als überraschend einstufen. Head Coach Ivan Zivko stand aufgrund der Abwanderung vieler Spieler in die ELF vor der großen Herausforderung, aus vielen neuen, jungen Akteuren eine Einheit zu formen. Dieses Vorhaben gelang auf Anhieb, die Wikinger akklimatisierten sich rasch in der Liga. Mit 7:3-Siegen qualifizierte sich das Team als Dritter für die Play-offs und buchte im Anschluss durch einen Auswärtserfolg bei den Prague Black Panthers das Ticket für das Finalspiel. „Dass es letztlich für die Austrian Bowl gereicht hat, ist ein Riesenerfolg. Gerade für unsere jungen Spieler ist das eine große Sache“, erklärte Zivko, der jahrelang als Chefcoach bei den Dragons aktiv war.

Viele Punkte sind garantiert

Die Duelle im Grunddurchgang waren von zwei stark aufspielenden Offensiven geprägt. In einem sogenannten „high scoring game“ behielten die Dragons am Ende mit 57:42 die Oberhand. Beide Trainer erwarten im Finale ähnliche Charakteristiken. „Es treffen die beste und die zweitbeste Offense der Liga aufeinander. Es ist sicher ein guter Guess, wenn man sagt, dass in diesem Spiel viele Punkte fallen werden“, blickte Dragons-Coach Hönig voraus. Sein Gegenüber Zivko ging von einem ähnlich guten und attraktiven Duell wie in der Regular Season aus.

Bereits im Vorfeld der Finalspiele wurden die ersten Ehrungen bekannt gegeben. Dragons-Quarterback Chad Jeffries wurde zum „Most Valuable Player“ der Liga gekürt. Nico Hrouda, der 19-jährige Quarterback der Vikings, erhielt die Auszeichnung zum „Youngster of the Year“. Über die Trainer-Auszeichnung durfte sich Nick Kleinhansl von Telfs freuen.

Am wichtigsten aber war das Signal, dass die Liga auch ohne die beiden abgewanderten Aushängeschilder mit gutem Football zu unterhalten versteht. Das sieht auch Christoph Seyrl, Generalsekretär vom Verband AFBÖ, so. „Wir haben die spannendste AFL-Saison aller Zeiten erlebt.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2022)

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