ATP-Debüt

Filip Misolic in Kitzbühel: Ein richtungsweisender Marathon

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Der 20-jährige Steirer kämpft sich sensationell ins Halbfinale der Generali Open – und wird dort zwischenzeitlich vom Regen ausgebremst.

Kitzbühel. Es war der bisher größte Tag in der Tenniskarriere des Filip Misolic – und ein langer noch dazu. Erst hatte der 20-jährige Grazer im nachgetragenen Viertelfinale von Kitzbühel den serbischen Favoriten Dušan Lajović (ATP 80) nach beinahe aussichtslosem Rückstand doch noch niedergerungen (2:6, 7:6 (5), 6:3), wenige Stunden später kämpfte er sich auch im nicht weniger dramatischen Halbfinale mit dem Rücken zur Wand ins Spiel zurück.

Nur der Schlusspunkt dieses denkwürdigen Auftritts war den rund 5000 Zuschauern am Center Court der Generali Open nicht mehr vergönnt, ab 18.30 Uhr war die Gamsstadt dicht in Regenwolken gehüllt. Der Stand zu diesem Zeitpunkt zwischen Misolic und dem Deutschen Yannick Hanfmann (ATP 140): 6:2, 2:6, 6:6 (Tiebreak 1:0) – einzig das entscheidende Tiebreak hätte also noch ausgespielt werden müssen. Dieses soll nun heute ab 13.30 Uhr über die Bühne gehen, im Finale ab 14 Uhr wartet dann mit dem Spanier Roberto Bautista Agut die Nummer 20 der Weltrangliste (je live Servus TV).

Misolic war am Beginn dieser Woche nur Experten bekannt, dank seines erfolgreichen ATP-Debüts beim 250er-Event in Kitzbühel kennt ihn nun ganz Tennis-Österreich. Mit dem Halbfinaleinzug hat er zumindest 90 ATP-Punkte sowie 27.885 Euro Preisgeld sicher, im Ranking wird er sich am Montag um Position 158 wiederfinden (zu Jahresbeginn war der Steirer noch auf Platz 354 gestanden). Entscheidet er auch noch das Halbfinale gegen Thiem-Bezwinger Hanfmann für sich, steht er fix in den Top 150.

Als Jugendlicher hatte es Misolic nicht in die Weltspitze geschafft. Mit seinem ersten Challenger-Titel in Mai in Zagreb zeigte er erstmals international auf. Trainiert wird in Kroatien und gelegentlich in der Südstadt, in Kitzbühel überzeugte der Sohn zweier Kroaten vor allem mit solidem Grundlinienspiel – und als jemand, der sich auf kaum für möglich gehaltene Aufholjagden versteht. „Ich wollte noch auf dem Platz sein, ich wollte das Publikum genießen und die Kraft, die es mir gibt“, erklärte er nach seinem Halbfinaleinzug.

(red.)

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