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Bärenmarktrallye oder echte Kehrtwende?

Die New Yorker Börse vergangene Woche
Die New Yorker Börse vergangene WocheAPA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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Seit dem Tief im Juni haben die Börsen deutlich zugelegt. Die Gefahr besteht, dass ein verfrühtes Ende des Bärenmarkts ausgerufen wird. Warum die Prognose schwierig ist und welche Daten wichtig sind.

New York. Bei etwas mehr als 3600 Punkten stand der S&P 500 Index Mitte Juni – ein Minus von 25 Prozent im Vergleich zum Allzeithoch aus dem Vorjahr. Seitdem setzte der wohl weltwichtigste Aktienindex zur Bergfahrt an, die sich nach dem Treffen der Notenbank Fed vorige Woche noch beschleunigte. Weil Fed-Chef Jerome Powell ein langsameres Tempo bei der Straffung der Geldpolitik in Aussicht stellte, schnalzten die Kurse nach oben, und der S&P 500 notierte bei einem Plus von mehr als zehn Prozent im Vergleich zu Mitte Juni.

Eine bemerkenswerte Rallye, zumal die USA nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal zumindest nach der gängigsten Definition nun offiziell in einer Rezession steckt und die Inflation mit 9,1 Prozent im Juni das höchste Level seit mehr als 40 Jahren erreicht hat. Stagflation nannten die Experten ein derartiges Szenario einst, auch wenn das Weiße Haus noch nicht von einer Rezession sprechen will – trotz zweier aufeinanderfolgender Quartale, in denen die Wirtschaft schrumpfte.

Sinkt die Inflation endlich?

Tatsächlich kommen die schlechter als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten den Investoren an der Wall Street gar nicht so ungelegen. Sie hoffen, dass sich die deutliche Abkühlung der Konjunktur schon bald in einer niedrigeren Teuerungsrate widerspiegeln wird. Ohnehin rechnete kaum noch jemand damit, dass die USA eine Rezession vermeiden würden. Je früher, desto besser, könnte man aus Anlegersicht sagen, sofern zwei wichtige Punkte erfüllt werden. Erstens: Die Rezession muss mild ausfallen und darf nicht lang dauern. Spätestens im vierten Quartal sollte wieder ein Plus erzielt werden. Und zweitens: Bereits die Juli-Inflation, die in den USA am 10. August veröffentlicht wird, sollte einen Rückgang der Teuerung zeigen.

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