Warum ein Erfolgslauf in Kitzbühel noch nicht viel heißen muss und wo der 20-jährige ÖTV-Aufsteiger auf und abseits des Platzes noch Luft nach oben hat.
Kitzbühel. Der 20-jährige Filip Misolic hat einiges zu verarbeiten. Finale in Kitzbühel bei seinem ersten Turnier auf der ATP-Tour, unvergessliche Aufholjagden auf dem voll besetzten Center Court, ab heute außerdem bester Österreicher in der Weltrangliste (136). Vor allem aber: eine schlagartig gestiegene Erwartungshaltung, sowohl vonseiten der Öffentlichkeit als auch von sich selbst.
Dass ein Erfolgslauf in Kitzbühel noch nicht viel heißen muss, zeigt das Beispiel Sebastian Ofner. 2017 hatte Misolic' steirischer Landsmann in der Gamsstadt für Furore gesorgt. Ofner war aus dem Nichts bis in das Halbfinale vorgestoßen und gab vor wenigen Tagen zu, dass das ein „Ausreißer“ nach oben gewesen sei. Ofner hat es seither, auch wegen Verletzungen, noch nicht in die Top 100 geschafft. Heuer feierte er nach drei Jahren wieder einen Challenger-Titel (Prag), als er als Qualifikant bei den French Open den Hauptbewerb erreichte, zeigte ihm Alexander Zverev prompt die Grenzen auf. In Kitzbühel musste sich der inzwischen 26-jährige Ofner als Nummer 235 der Welt durch die Qualifikation kämpfen (Viertelfinal-Aus gegen Dominic Thiem).